Editorial: Bahnland Österreich
Es ist Zeit für Optimismus und Freude auf die Zukunft. Das einmal schwarz auf weiß zu lesen, irritiert in Zeiten wie diesen, wo überall die Rede von Unsicherheit und Pessimismus ist. Dafür mag es eine Reihe guter Gründe geben, doch wird dabei leicht übersehen, dass vor unseren Augen manche Erfolgsgeschichte geschrieben wird.
Österreichs Bahnindustrie ist eine solche. Historisch gesehen hat die Eisenbahn aus verträumten habsburgischen Agrarstaaten Industrienationen geformt und noch heute sind Österreichs Bahnunternehmen innovativ. Einige von ihnen führen mit ihren Produkten den Weltmarkt an.
Strukturell unterliegt die Bahnindustrie jedoch anderen Gesetzen als etwa die Autoindustrie. Während die ihre Kund:innen alle paar Jahre erneut vom Kauf eines Pkws überzeugen muss, werden Investitionen in die Bahn nur von wenigen großen Unternehmen, die zumeist in öffentlicher Hand sind, getätigt. Fahrzeuge und Gleisanlagen sind dann auf Jahrzehnte im Einsatz. Deswegen ist vorausschauendes Planen bei der Bahn unbedingt erforderlich.
Und genau darin liegt eine Chance, die optimistisch stimmen darf: Bei entsprechender Ausstattung und Planung kann die Bahnindustrie mithelfen Österreich in eine soziale und ökologische Zukunft zu führen. Sie liefert sichere und nachhaltige Jobs und trägt gleichzeitig zur dringend notwendigen Mobilitätswende bei, damit die europäischen Klimaziele erreicht werden können.