Lärm, Mikroplastik und Abfall – die altbekannten Übeltäter belasten weiterhin die Umwelt und Gesundheit in der EU. Ein neuer Bericht der EU-Kommission zeigt, dass zwar Fortschritte erzielt wurden, doch die selbst gesteckten Ziele liegen zuweilen kurios weit entfernt. Beim Mikroplastik ist etwa die Freisetzung seit 2016 um 7 bis 9 Prozent angestiegen – eine fragwürdige „Errungenschaft“. Das Ziel, die Menge bis 2030 um 30 Prozent zu senken, bleibt daher eine sehr ambitionierte Herausforderung. LW
Weltweiter Backlash
Als eine seiner ersten Amtshandlungen ist US-Präsident Trump (wieder) aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen. Die EU-Kommission verwässert das Lieferkettengesetz, das Mensch und Umwelt schützen sollte. Und BP hat nach einem Gewinneinbruch angekündigt, seine jährlichen Investitionen in die Öl- und Gasförderung auf 9,5 Milliarden Euro zu erhöhen. Oligarchen, Fabrikanten und andere Klimazerstörer haben das Ruder wieder fest im Griff (siehe Buchtipp „Männer, die die Welt verbrennen“). HH
Jetzt das Richtige tun — für Klima und Umwelt
Österreich hat endlich eine neue Regierung. Gut so. Ihr Regierungsprogramm überschreibt sie mit: „Jetzt das Richtige tun. Für Österreich“. Bedeutet das auch das Richtige für Klima und Umwelt? Das Klima- und Umweltministerium ist künftig im Landwirtschaftsministerium angesiedelt. Nicht zum ersten Mal. Bleibt zu hoffen, dass Klima- und Umweltinteressen nicht der Landwirtschaft untergeordnet werden, sondern genau umgekehrt, denn die Landwirtschaft muss klima- und umweltfreundlicher werden. SI
Kampf um den Wildparkplatz
Der Wildparkplatz ist keineswegs der Platz, wo das Wild parkt, sondern die Wildparker. Deshalb kochten am Wiener Auhirschenweg, wo es übrigens keine Auhirsche mehr gibt, aber ausreichend Stellflächen, die Emotionen hoch. Die Stadt Wien schuf neue, legale Parkplätze im Bezirk und begann dann das Wildparken zu ahnden. Es zeigt sich, dass das einmal gewährte Privileg, das Fahrzeug direkt vor dem eigenen Haus parken zu können, kein Wildparker so gerne hergibt. FJ
Gewinneinbruch bei VW – Krise für wen?
Von einem „dramatischen Gewinneinbruch“ musste VW in seiner Bilanz 2024 berichten. Der Absatz an Autos ist zwar tatsächlich gesunken, der Umsatz in Geld aber gestiegen. Von den 12 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern gehen stolze 3,2 Milliarden Euro als Dividenden an die Aktionäre. Davon allein gut eine Milliarde Euro an die Familie Porsche-Piëch. Zur gleichen Zeit wird die Zahl der Beschäftigten – inklusive Leiharbeit – um 10.000 Mitarbeiter:innen reduziert. HH