Editorial: Jetzt handeln!
Auch wenn es „die“ Jugend nicht gibt, so haben die Jungen von heute doch vieles gemein: Sie sind durch Klimakrise, Pandemie und Inflation verunsichert und sie sind diejenigen, die mit den Versäumnissen ihrer Vorgängergenerationen am längsten leben müssen. Nicht alle Jugendlichen reagieren gleich auf die Herausforderungen, die sie erwarten. Die Menschheit hat seit jeher drei Reaktionsmuster, mit denen sie auf Gefahren reagieren: Angriff, Flucht oder Erstarrung. Im Zusammenhang mit der Klimakrise kann das zu Aktionismus, Leugnung oder Ratlosigkeit führen. Abhängig ist die Reaktion der Jungen aber nicht nur von individuellen Neigungen, sondern vor allem vom sozialen Milieu, von Lebensumständen und Bildung. Junge Arbeitnehmer:innen fürchten um wirtschaftliche und soziale Nachteile durch die tiefgreifenden Änderungen, die mit der Krise einhergehen. Sie sehen den Zusammenhang zwischen ökologischen und sozialen Fragen. Junge Menschen mit guter Ausbildung und mit größerer finanzieller Sicherheit stellen ihre Forderungen an die Politik oft lauter und radikaler. Aus Umfragen zeigt sich klar, dass die jungen Menschen mehr Information über geplante Maßnahmen, über Ziele und Zusammenhänge verlangen. Sie wollen nicht länger übersehen werden, sie wollen mitreden und fordern eine konsequente und wirksame Klimapolitik von den Verantwortlichen.