Tanktourismus kann zum Minusgeschäft werden: Preiswerter Sprit
Seit Jahren gehört es zum Geschäftsmodell der österreichischen Steuerpolitik, durch preiswerten Sprit – im Speziellen Diesel - am Tanktourismus zu verdienen. Steuereinnahmen von rund einer Milliarde Euro entgehen dadurch unseren Nachbarstaaten, kommen aber dem heimischen Fiskus zugute. Die Konsequenz: Rund ein Viertel des in Österreich verkauften Treibstoffs wird im Ausland verfahren, schlägt sich aber auf die heimische Treibhausgas-Bilanz nieder. Und das wird uns in Zukunft teuer zu stehen kommen: Wenn Österreich bis 2030 nicht seine Klimaziele erreicht, wird es kostspielige Zertifikate zukaufen müssen. Das Umweltbundeamt geht davon aus, dass dies mehr kostet, als durch den Tanktourismus hereinkommt. Bisher war Österreichs Strategie des billigeren Diesels unökologisch, da sie Zusatz- und Umwegverkehre verursacht hatte. Unmoralisch gegenüber den Nachbarstaaten war sie obendrein. Doch nun beginnt die Sache auch aus ökonomischer Sicht kontraproduktiv zu werden.