Editorial: Extremereignis Wetter

Österreich im Jahr 2024: Anfang April herrschen Temperaturen von über 30 Grad Celsius, kurz darauf dezimiert ein Frosteinbruch die Obsternte, weil die Bäume zu früh geblüht haben, und im Juni regnet es so stark, dass vielerorts Menschen vor den steigenden Fluten fliehen müssen. 

Diese Entwicklung war nicht „unvorhersehbar wie das Wetter“. Die Klimawissenschaft warnt seit Jahrzehnten davor, dass sich Extremereignisse häufen werden. Wir müssen mit mehr Hitze, mehr Sturm und mehr Stark­regen rechnen. So weit, so besorgniserregend.

Stellen wir die sich zuspitzende Lage einmal vom Kopf auf die Füße. Dann zeigt sich, dass zum ersten Mal in der Geschichte die Menschheit ein gemeinsames Ziel hat: die Erhaltung der Lebensgrundlage auf diesem Planeten. Wir dürfen annehmen, dass keine politische Partei, kein Unternehmen und keine Einzelperson ein ernsthaftes Interesse daran haben kann, diese Welt über ihre klimatischen „Kipppunkte“ hinaus zu treiben. Mehr noch, wir sehen, wie in Momenten der Katastrophe die Menschen zusammenstehen und sich solidarisch helfen.

Noch kann ein lebensfeindliches Klima auf diesem Planeten verhindert werden, aber dazu müssen wir endlich handeln. Ohne eine tiefgreifende Änderung unserer Wirtschaftsweise wird es nicht gehen. Deshalb möchten wir in dieser Ausgabe „Eine Zukunft für die Vielen – der Plan der Arbeiterkammer Wien für den sozialen und ökologischen Umbau“ vorstellen, an dem über 40 AK-Wien-Expert:innen aus den verschiedensten Bereichen mitgearbeitet haben. Bitte beteiligen auch Sie sich an der breit angelegten Diskussion zwischen Arbeiterkammern, Gewerkschaften und Betrieben, damit wir eine gute Zukunft für alle Menschen gewährleisten können.