Editorial: Bündnisse für den Umbau

Auf dem Cover dieser Ausgabe sind die Mitarbeiter:innen des GNK-Werkes in Florenz zu sehen. Der ehemalige Autozulieferbetrieb sollte geschlossen werden. Doch die Arbeiter:innen beschlossen die Fabrik gemeinsam weiterzubetreiben und wollen in Zukunft Photovoltaikanlagen und Lastenfahrräder produzieren. Um das durchzusetzen, gingen sie ein Bündnis mit Fridays for Future ein. Am Beispiel von GNK-Florenz lassen sich aktuelle Umbaukonflikte veranschaulichen: Wir wollen auch in Zukunft Mobilität, wissen aber, dass diese mit Verbrennungsmotoren und riesigen Elektro-SUVs nicht mehr zu erreichen ist. Wir möchten auch in Zukunft sichere und gute Beschäftigung und wissen, dass diese im Automobilsektor unter Druck gerät. Daher sollten wir unser industrielles Potential zum Erreichen der Mobilitätswende nutzen, um Schienen, Züge, und Elektrobusse zu produzieren. Wir werden als Gesellschaft beides zugleich ändern müssen, die Art wie wir leben und wie wir produzieren. Die zumindest punktuell zunehmenden gemeinsamen Kämpfe von Klima- und Arbeiter:innenbewegung, die sich nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland und Österreich abzeichnen, machen Mut und zeigen Wege auf, wie der soziale und ökologische Umbau gelingen kann. Dieser Frage widmen wir unseren aktuellen Schwerpunkt.

Diese Ausgabe ist meine erste als Chefredakteur. Ich übernehme die Aufgabe von Sylvia Leodolter, der ich für ihre Arbeit herzlich danken möchte. Wir hoffen den Leser:innen auch in Zukunft aktuelle Fragen der Wirtschaft und Umwelt spannend und informativ näherbringen zu können.