Europa hat ein Herz für kleine bäuerliche Familienbetriebe! Wenn Traktoren auf den Straßen demonstrieren, gehen Politik und Öffentlichkeit in die Knie. Im Windschatten fährt bequem die Agrarindustrie. Ihr aktueller Erfolg: „Kleine“ Viehbetriebe ab 350 Großvieheinheiten werden nicht in die EU-Richtlinie über Industrieemissionen einbezogen. Die niederländische Agrarindustrie kann wirklich aufatmen, der Anschlag auf die „kleinstrukturierte Landwirtschaft in Österreich“ (Bauernbund) wurde abgewendet. Bei Ammoniak und Methan bleibt unsereins hingegen das Herz stehen. FG
Wirklichkeitsverlust bei Ölindustrie
Beim GSV-Forum, einer Plattform der Verkehrsträger Österreichs (von Straße über Flugverkehr bis Pipeline), wurde Anfang April 2024 über den „Fahrplan zu einer leistbaren Energiewende im Verkehr“ diskutiert. Die Ölindustrie machte deutlich, wie sie es mit dem Klimaschutz hält: Jahrelang wurden Maßnahmen zur CO2-Reduktion erfolgreich verhindert und nun beklagt man, dass es scharfe Klimaschutzvorgaben geben muss. Öl und Gas will die OMV auch noch über das Jahr 2050 hinaus fördern und E-Fuels importieren. Nur, woher überhaupt? HH
Tragetaschen zum Wegschmeißen
Kurz vor Geschäftsschluss muss noch ein Schnelleinkauf absolviert werden und man steht an der Supermarktkasse ohne geeignete Tragetasche. Bis zum Jahr 2020 wurde dann, mit Gewissenbissen, eines der nun verbotenen Plastiksackerl gekauft. Der heutige Kauf von Stoffsackerln könnte nachhaltiger sein, weil immer wieder einsetzbar. Hier hat sich die Industrie etwas einfallen lassen: Die neuen Säcke reißen meist nach dem dritten Gebrauch, während frühere Jutebeutel Begleiter fürs Leben waren. FJ
Warten auf den Plan
Österreich ist mittlerweile das einzige EU-Land, das seinen Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP) noch nicht nach Brüssel geschickt hat. Der Plan soll darlegen, wie in Österreich die Treibhausgase reduziert und erneuerbare Energie ausgebaut werden, um die EU-Klimaziele zu erreichen. Bekanntlich wurde der von Bundesministerin Gewessler (Die Grünen) eingereichte Plan von Staatssekretärin Edtstadler (ÖVP) zurückgepfiffen. Die Zeit drängt - Ende Juni ist Abgabetermin- also bitte rasch einigen. SI
Lkw-Bashing
Die Wirtschaftskammer gibt ihrem Unmut wortreich Luft, weil über Lkw schlecht geredet wird. „Versorgungssicherheit“ sei in Gefahr, „entbehrliche Stimmungsmache“ würde gegen eine „existenzbedrohte“ Branche betrieben, die unter „CO2-Doppelbesteuerung“, „hohen Treibstoffkosten“ und „fehlender Unterstützung“ durch die Politik leide. Worum es überhaupt geht? Lkws fahren auf Österreichs Autobahnen nachweislich zu schnell, wodurch mehr Lärm, mehr CO2-Ausstoß und mehr Gefahren entstehen. (Siehe Beitrag Wissenschaft.) FJ