Europa ist fertig gebaut : Gemeinsam Wohnen
Immer mehr Architekti:nnen propagieren diesen Slogan und wollen bestehende Gebäude an neue Gegebenheiten und Nutzungen anpassen. Neubauten und zusätzlicher Bodenverbrauch sollen damit gestoppt werden. So thematisierte auch der Gemeindebund den „unsichtbaren Leerstand im Einfamilienhaus“. Die Entwicklungsgeschichte dieser Gebäude ist immer sehr ähnlich: Errichtet für eine ganze Familie ziehen nach und nach die Kinder aus, die Partner:in lässt sich scheiden oder verstirbt. Zurück bleiben einsame, ältere Bewohner:innen, die ernsthafte Probleme haben, das viel zu große Haus und den Garten in Schuss zu halten. Um dem entgegenzuwirken, wird beispielsweise angeregt, dass junge Familien in den ungenutzten ersten Stock einziehen. Kleinere Umbaumaßnahmen und guten Willen vorausgesetzt, könnte dies zu einer Win-win-Situation werden: Die Alteingesessenen erhalten finanzielle und praktische Unterstützung, die Jungfamilien leistbaren Wohnraum. Schätzungen gehen davon aus, dass in den 1,5 Millionen Einfamilienhäusern in Österreich Platz für weitere drei Millionen Menschen geschaffen werden könnte.