Kommunikation

Natur braucht Schutz 

Vielfalt   

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Sechs Nationalparks auf etwa 2.400 km2 gibt es in Österreich. Sie sind eine Insel für seltene Tier- und Pflanzenarten. Renaturierung ist heute das Zauberwort im Naturschutz. So etwa im Nationalpark Donau-Auen. Die Entfernung von Uferbefestigungen sowie die Öffnung des Spittelauer Armes haben Ansiedelungen von Vögeln, Insekten und Kleinstlebewesen erst wieder möglich gemacht.

Im National Park Neusiedler-See/Seewinkel holen sich die Naturpark Ranger Hilfe von Biobauern. Kühe sorgen dafür, dass die empfindliche pannonische Steppenlandschaft offen bleibt.

Im National Park Thayatal ist man aufgeregt – und auf die Katz‘ gekommen. Schließlich konnten erstmals in Österreich wieder Wildkatzen gesichtet werden. Gerade für Familien ist ein Besuch in einem dieser oder der anderen drei Parks in den Bergen (Gesäuse, Kalkalpen und Hohe Tauern) lehrreich und empfehlenswert. Vergessen sollte man dabei aber eines nicht: Die Natur muss vor allem vor dem Menschen geschützt werden. Sanfter Tourismus bekommt so eine neue Bedeutung. EL

Mehr zu den National Parks Austria 
finden Sie hier: 
https://www.nationalparksaustria.at/de/downloads.html

Das Wasserbuch 

Überschwemmungen   

Dürren, Gletscherschwund. Vier Expeditionen im Herzen Europas.

Mathias Plüss widmet sich den globalen Wasserproblemen, macht diese aber an Beispielen an der europäische Hauptwasserscheide fest. Entlang dieser gibt es vier Triplepunkte, wo die Bäche bzw. Flüsse in jeweils drei unterschiedliche Meeresgebiete entwässern. Ein Beispiel ist der Klapperstein an der tschechisch-polnischen Grenze. Von hier – rund 170 Kilometer östlich von Prag – fließt das Wasser via Glatzer Neisse und Oder in die Ostsee, über die Elbe in die Nordsee und via March und Donau in das Schwarze Meer. Der Autor erkundet diese, sowie die drei anderen Regionen. Daraus entstanden spannend zu lesende Reportagen, die die kulturgeschichtlichen Eigenheiten und lokale Konflikte geschickt mit Wasserthemen verbinden. Die Fotografin Regina Hügli steuert wunderbare Bilder bei. Damit wird regional gezeigt, was zurzeit auch an anderen Orten auf der ganzen Welt geschieht. Ein spannender Zugang zu einer globalen Bedrohung. HH

Von Mathias Plüss und Regina Hügli, 
Echtzeit Verlag (2022)

Dystopische Visionen für den Neusiedler See


Lesetipp   

Zurzeit gibt es ja einen kleinen Wasserpolster auf dem sich die Touristiker des Burgenlandes und des Neusiedler Sees gerade „ausruhen“. Aber, die nächste Dürre kommt bestimmt. Und so wie der Neusiedler See schon früher mal mehr mal weniger Wasser hatte, so zeichnet sich dieser Trend eher in eine negative Richtung ab. Hauptautor des Buches Alois Lang hat mit seinen Ko-Autor:innen Bibi Watzek und Christian Janisch genau hingeschaut und alle Worst-Case-Szenarien durchgespielt. Dass es um mehr als den Wasserschwund geht und eine ganze Region touristisch und auch (land-)wirtschaftlich am See hängt wird einem schnell klar. Mit den neuen Entnahmerichtlinien hat sich LH Doskozil vermutlich in der Landwirtschaft wenig Freunde gemacht. Doch ist das Tagesbewässerungsverbot für den Erhalt des empfindlichen Ökosystems vermutlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und die Tröpfchenbewässerung ob der abertausenden verlegten Schläuche optisch für den Tourismus auch nicht gerade zuträglich. Wer mehr erfahren möchte, liest das Buch, das im Residenz Verlag erschienen ist. EL

Perspektiven Grüner Industriepolitik

Veranstaltung   

Nach etwas längerer Pause fand am 25. Mai der 26. AK Klimadialog statt. Wolfgang Polt, Leiter des Instituts für Wirtschaft-, Sozial- und Innovationsforschung am Joanneum Research gab eine kritische Einschätzung des „Green Deal Industrial Plan“ der EU ab. Dieser dient einerseits der Erreichung der Klimaziele der Union und soll andererseits die europäische Industrie im internationalen Wettbewerb stärken. Polt diskutierte unter anderem die geplanten Maßnahmen zur Vereinfachung des Rechtsrahmens, Fragen der Finanzierung, der nötigen Qualifikation der Beschäftigten sowie Außenhandelsbeziehungen. Er warnte in diesem Zusammenhang vor einem Wettlauf der Mitgliedstaaten bei der Vergabe von Subventionen an die Industrie und forderte eine verbesserte Steuerung (Governance) des Prozesses ein. Daraus leitete er auch Forderungen für eine dringend notwendige österreichische Industriepolitik ab. In ihrem Kommentar ging Christa Schlager, Leiterin der Abteilung Wirtschaftspolitik in der AK Wien, auf diese Aspekte ein und präsentierte die Position der AK zum Plan. Wie beim AK Klimadialog üblich, war der Rest der Stunde einer lebhaften Diskussion gewidmet. CS

„Der Kampf ums Wasser“

Rückblick Veranstaltung   

Die Wasserknappheit hat mittlerweile auch die EU erreicht, immer mehr Regionen haben mit Wassermangel zu kämpfen. Auch in Österreich erleben wir zunehmend neue Hitzerekorde und regelmäßige Trockenperioden, die unsere Wasservorräte reduzieren. Der vollständig ausgetrocknete Zicksee ist ein drastisches Beispiel in Österreich. Auch der Neusiedler See führt immer weniger Wasser. Die Studie „Wasserschatz Österreich“, die im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus erstellt wurde schätzt, dass Österreichs Grundwasserressourcen bis 2050 um fast ein Viertel schrumpfen könnten – gleichzeitig steigt der Wasserbedarf um 11 bis 15 Prozent. Besonders bedroht ist der Osten Österreichs, wo es zunehmend zu Wasserknappheit kommen wird. AK und younion_Die Daseinsgewerkschaft fordern anlässlich dieser Entwicklungen eine bundesweite Wasserstrategie und für einen Vorrang für Trinkwasser, um Nutzungskonflikten beim Wasser vorzubeugen. Damit könnten beispielsweise bessere Antworten für Regionen gefunden werden. Was ist im Burgenland zu tun, wo der Zicksee bereits ausgetrocknet ist und dem Neusiedler See ein ähnliches Schicksal droht, wenn keine Maßnahmen getroffen werden? Welche Art von Landwirtschaft ist in Regionen mit Wasserarmut zukunftsfähig ist? Gleiches gilt für die Fragen der Wassernutzung in Industrie und Tourismus. Wird das Wasser knapper, muss klar geregelt sein, wer wofür Wasser nutzen darf. SI

Tag der Daseinsvorsorge

Tipp   

Am 23. Juni ist der Internationale Tag der Daseinsvorsorge. Zeit, die Akteur:innen der Daseinsvorsorge vor den Vorhang zu holen. Die Daseinsvorsorge als Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor ist in Österreich für rund 43 Prozent der Wertschöpfung verantwortlich. Rund 44 Prozent der Erwerbstätigen sind für die technischen Infrastruktur, Energie- und Wasserversorgung, öffentlichen Verkehrsmittel, die soziale Daseinsvorsorge (z.B. medizinische Versorgung, Bildung, Pflege, Justiz, Strafverfolgung und -vollzug, Bestattung und die öffentliche Verwaltung) verantwortlich. Die zukünftigen Herausforderungen sind groß. Die Stärkung und der Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge ist aber auch ein zentraler Baustein für einen sozial-gerechten Umbau der Wirtschaft. So sind beispielsweise rund 25.000 Kilometer Trinkwasserleitungen zu erneuern – das ist 20-mal die Strecke von Wien nach Bregenz hin und zurück. Investitionen in die Daseinsvorsorge – etwa in verbesserten öffentlichen Verkehr, leistbares Wohnen, leistbare Energieversorgung, qualitätsvolle Pflegeeinrichtungen und vieles mehr, heben wesentlich unsere Lebensqualität. Dazu braucht es die notwendige finanzielle Ausstattung. Die Gefahr ist groß, dass die öffentliche Hand zum Sparen gezwungen wird. Dabei brauchen wir öffentliche Investitionen in den Klimaschutz und einen gut ausgebauten Sozialstaat.  SI

Wir füttern die falschen Kühe

meint der Bauer Leo Steinbichler. Er kritisiert in seinem Buch das Landwirtschaftssystem, das aus seiner Sicht Bauern, Tiere und Umwelt nicht gut behandelt, viele Abhängigkeiten erzeugt und die Konsument:innen täuscht. Selbst jahrelang in der Politik aktiv, kennt er das System von innen, wie von außen. Er plädiert für einen verantwortungsvollen Umgang der Landwirtschaft mit ihrer Umwelt, dass Kühe Gras und nicht Soja fressen sollen und die Zukunft in einer Stärkung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft liegt. Sein Buch ist im Ueberreuter Verlag erschienen.  
https://www.ueberreuter.at/shop/wir-fuettern-die-falschen-kuehe/ SI