Leben

Grüne Pracht an der Hausfassade

Versiegelung und Klimawandel verstärken das Aufheizen der Siedlungen im Sommer und die Hitze macht vielen Menschen in der Stadt zu schaffen. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, ist die Begrünung von Gebäuden eine gute Möglichkeit. Grün an Hauswänden und auf Dächern sorgt auf engstem Raum für wohltuende Frische und fördert die klimaresiliente Stadtentwicklung. 

Gebäudebegrünung geht fast überall

In der Stadt, wo jeder Quadratmeter wertvoll und von verschiedenen Interessensgruppen umkämpft ist, kommt der platzsparenden Gebäudebegrünung besondere Bedeutung zu. Ein schmaler Erdstreifen entlang der Wand oder einfach ein paar Tröge am Gehsteig reichen, um viele Quadratmeter Grün in der Vertikalen zu schaffen. Die Blätter beschatten die Wände und kühlen durch Verdunstung die Umgebungsluft ab. Sie filtern außerdem Feinstaub und wirken als natürlicher Schallschutz. 

Fassadenbegrünung vom Boden weg

Für die sogenannte „bodengebundene“ Fassadenbegrünung können die Pflanzen entweder in den Boden oder in Pflanztröge gesetzt werden. Wenn Kletterpflanzen direkt im Erdreich vor Hausmauern gepflanzt werden, hat das den Vorteil, dass sich die Pflanzen selbstständig mit Wasser und Nährstoffen aus dem Boden versorgen. Das ist eine einfache Möglichkeit, um Gebäude großflächig zu begrünen. Eine kostengünstige Form der Fassadenbegrünung ist es, Tröge aufzustellen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu bietet DIE UMWELTBERATUNG auf www.umweltberatung.at/themen-bauen-fassade

Werden selbstklimmende Kletterpflanzen wie zum Beispiel Wilder Wein gepflanzt, ist keine Rankhilfe in Form von Seil- oder Gitterkonstruktionen notwendig, denn die Selbstklimmer wachsen direkt an den Wänden hinauf. Zu beachten ist bei selbstklimmenden Kletterpflanzen, dass sie entweder zurückgeschnitten werden müssen oder eine Überwuchsleiste aus Metall angebracht wird, um Gebäudekanten, Fenster oder Öffnungen vom Bewuchs freizuhalten. 

Wenn die Pflanzen nicht direkt in den Boden, sondern in Pflanztröge am Gehsteig gesetzt werden, sollten diese Tröge ein Mindestvolumen von 300 Litern haben und witterungsbeständig sein. Bei einer straßenseitigen Begrünung mit Trögen ist eine Restgehsteigbreite von mindestens 2 Metern erforderlich. 

Grüne Fassaden ohne Bodenkontakt

Steht an Gebäuden kein ausreichender Bodenraum zur Verfügung, ist eine sogenannte „wandgebundene“ Begrünung möglich. Dabei werden viele Behälter mit verschiedensten Pflanzen an der Wand angebracht. Die Pflanzen werden automatisch bewässert und gedüngt. Wandgebundene Begrünungen sind in der Herstellung und Pflege erheblich aufwändiger und teurer als bodengebundene Begrünung. 

Eine grüne Haube für Gebäude

Neben der Begrünung von Hausfassaden können auch Dachflächen von Wohnhäusern, Bürogebäuden und Gewerbehallen sowie Garagendächer, Carports oder Fahrradunterstände begrünt werden. Dabei wird zwischen extensiver oder intensiver Dachbegrünung unterschieden. Extensive Dachbegrünungen haben einen dünnschichtigen Aufbau von ca. 8-15 cm Erdreich, wo Gräser, Kräuter und Sedumpflanzen wachsen. Diese Flächen können nur auf Wegen, die für die Pflege angelegt werden, betreten werden. Extensive Dachbegrünungen haben den Vorteil, dass sie wenig Gewicht haben, sehr pflegeleicht und dadurch auch preisgünstig sind. Intensive Dachbegrünungen sind wie Gärten betretbar und nutzbar. Das Erdreich ist bis zu 100 cm tief, das Dach muss also ein hohes Gewicht tragen können. Hier können auch Stauden, Sträucher und kleinkronige Gehölze gepflanzt werden.

Begrünte Gebäude fördern Biodiversität

Durch die Schaffung von grünen Flächen auf Gebäuden entstehen wichtige Nahrungs- und Rückzugsorte für viele Wildpflanzen, Insekten und andere Wildtiere. Es profitieren zum Beispiel Schmetterlinge, Wildbienen und Honigbienen von blühenden Pflanzen auf Dachflächen oder von blühenden Kletterpflanzen wie Geißblatt und Efeu. Spatzen und Amseln nutzen begrünte Fassaden und Dächer zum Nestbau. 

Kostenlose Erstberatung zur Gebäudebegrünung in Wien

Damit die Gebäudebegrünung gut funktioniert, muss sie fachgerecht geplant und umgesetzt werden. Neben Fragen zur Gebäudetechnik und Genehmigungen ist auch zu klären, welche Begrünungssysteme und welche Pflanzen geeignet sind. Das Grünraumteam von DIE UMWELTBERATUNG bietet Mieter*innen, Eigentümer*innen und Hausverwaltungen eine kostenlose, firmenunabhängige Erstberatung zur Gebäudebegrünung im Auftrag der Stadt Wien – Umweltschutz an. Bei diesen Erstberatungen werden Fragen zu Fassaden-, Innenhof- und Dachbegrünungen geklärt und die möglichen Förderungen durch die Stadt Wien – Umweltschutz besprochen. Die Vereinbarung des Beratungstermines erfolgt über die Telefonhotline von DIE UMWELTBERATUNG unter 01 803 32 32 oder per E-Mail an service@umweltberatung.at