Naturkatastrophen und Klimakrise
Der letzte Winter in Österreich ist laut Statistik als Sechzehnter in Folge wärmer als das Mittel von 1961 bis 1990. Auch der Sommer 2021 zählt zu den zehn wärmsten der 255-jährigen Messgeschichte. Wochenlang herrschte im ersten Quartal 2022 in weiten Teilen Österreichs große Trockenheit. Weltweit haben Naturkatastrophen, die unmittelbar mit dem Klimawandel zu tun haben, in den vergangenen 20 Jahren im Vergleich zur Vorperiode extrem zugenommen. Erdrutsche, Flächenbrände, Stürme und Dürren haben um rund 30 bis 50 Prozent zugenommen, Überschwemmungen wurden mehr als doppelt so häufig registriert und Extremtemperaturen haben sich mehr als verdreifacht. In absoluten Zahlen sind Überschwemmungen und Stürme mit Abstand die häufigsten Naturkatastrophen. Im Bericht des Büros der Vereinten Nationen für die Verringerung des Katastrophenrisikos (UNDRR) werden auch die von Katastrophen betroffenen Menschen und Todesfälle erfasst. Von Überschwemmungen waren in den letzten 20 Jahren mit 1, 65 Milliarden die meisten Menschen betroffen, von Dürren 1,43 Milliarden und von Stürmen fast 730 Millionen. Stürme, extreme Temperaturen und Überschwemmungen sind für fast eine halbe Million Todesfälle weltweit verantwortlich. Der Bericht folgert, dass die derzeitigen Maßnahmen nicht für die Bewältigung systemischer Risiken durch den steilen Anstieg der klimabedingten Katastrophenereignisse geeignet sind. Die Chancen für eine klimaresiliente Entwicklung sind zunehmend begrenzt, wenn die Treibhausgasemissionen nicht rasch zurückgehen, insbesondere wenn die globale Erwärmung von 1,5°C in naher Zukunft überschritten wird. Das Zeitfenster für wirksame Maßnahmen schließt sich. SL