Schwerpunkt
Mobiliätswende
Zukunftsvisionen: Neue Herausforderungen und Chancen für Österreichs Automobilindustrie
Die Dekarboniserung des Verkehrssystems stellt die österreichische Automobil(zuliefer)industrie vor neue Herausforderungen – aber auch Chancen. Emissionsfreie Antriebsstränge, Digitalisierung, sowie die Veränderungen im Mobilitätsverhalten lassen neue Wertschöpfungsketten entstehen und rücken dabei neue Technologien und Produkte ins Zentrum. Diese Entwicklungen werfen viele wichtige Fragen auf: Welche Folgen bringt dies für Beschäftigte und Industrie mit sich? Wie kann diesen Herausforderungen begegnet werden? Welche Strategien können der Branche und den Beschäftigten dabei helfen?
Die Automobil(zuliefer)industrie ist eine der wichtigsten Industriesektoren Österreichs. Knapp 70.000 Beschäftigte arbeiten in der automotiven Produktion daran, dass die heimische Industrie zu den globalen Technologieführern bei Kraftstoffmotoren und Getrieben zählt. 2,2 Millionen jährlich hergestellte Motoren und Getriebe liefern über 40% der Wertschöpfung innerhalb des Sektors. Langfristig werden diese Stückzahlen nicht haltbar sein und negative Beschäftigungseffekte inklusive einhergehenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen drohen aufzutreten.
Modernisierungsstrategien sind gefragt, um die Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale auch in Zukunft absichern zu können. Dabei kann in Österreich neben der Expertise im Motoren- und Getriebebau, auf eine hohe Forschungs- und Entwicklungsquote, sowie starke Innovationskraft und hochqualifizierte Fachkräfte aufgebaut werden.
Die jüngsten Ereignisse in der Automobilbranche haben gezeigt, dass die notwendigen Veränderungen sich nicht von alleine einstellen. Ein aktives Zusammenspiel von Politik und Industrie ist gefragt. Die Politik muss daher für klare Rahmenbedingungen sorgen. Das Einhalten von Umwelt- und Klimazielen, die Bereitstellung zukunftsorientierter Verkehrsinfrastruktur sowie gezielte Anreiz-und Fördersysteme sind nicht nur wichtige Schritte zur Dekarbonisierung des Verkehrs, sondern schaffen auch Planungs- und Investitionssicherheit für Unternehmen. Investitionen müssen dabei nicht nur in Zukunftstechnologien und Produktionsanlagen fließen, sondern auch in die Weiterbildung der Beschäftigten. Nur so können die Chancen des Strukturwandels auch genutzt werden.