Hornlose Gentechnik-Rinder: Fehler im Erbgut übersehen
Neue Gentechnikverfahren sind anscheinend nicht so präzise wie oft behauptet. Nach Untersuchungen der U.S. Food and Drug Administration (FDA) werden beim Einsatz von neuen Gentechnikverfahren an Tieren fehlerhafte Veränderungen des Erbgutes oft übersehen. Die FDA hatte Genom-Analysen von Rindern ausgewertet, die gentechnisch so verändert sind, dass ihnen keine Hörner wachsen. Sie gelten als Positiv-Beispiel für den Einsatz der neuen Gentechnikverfahren. Das Erbgut der Tiere wurde mit sogenannten TALEN-Nukleasen manipuliert, einer „Gen-Schere“, die oft als besonders präzise beschrieben wird. Bei den Untersuchungen der FDA zeigte sich jetzt, dass sich nicht nur die gewünschte Gen-Sequenz, sondern auch Genkonstrukte der gentechnisch veränderten Bakterien im Erbgut befinden, die als Hilfsmittel bei der gentechnischen Veränderung genutzt wurden. Im Erbgut der Rinder finden sich unter anderem vollständige DNA-Sequenzen, die Resistenzen gegenüber Antibiotika verursachen. Die FDA weist darauf hin, dass es sich bei diesen Fehlern, die durch die neuen Gentechnikverfahren verursacht wurden, kaum um Einzelfälle handeln dürfte.