LKW-Abgasemissionen: Jeder Fünfte ist manipuliert oder defekt
Verdeckte Kontrollen hinter der Abgasfahne auf Autobahnen bringen es an den Tag: Bei jedem fünften Lkw ist die Abgastechnik manipuliert oder überhaupt defekt. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts für Umweltphysik der Universität Heidelberg im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die Frächter, vor allem aus Osteuropa, schalten demnach den Katalysator über Softwareeingriffe oder Elektromodule ab, ohne dass dies in den Lkw-Kontrollsystemen aufscheint. Sie ersparen sich durch unterdrückte Harnstoffeinspritzung maximal 1000 Euro pro Jahr. Diese geringfügige „Einsparung“ verursacht aber enormen Schaden für die Allgemeinheit. Laut Messergebnissen werden die Lkw-Grenzwerte für Stickstoffoxidemissionen (NOx) um den Faktor drei überschritten. Der Umweltschaden ist bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 120.000 Kilometern riesig. Die DUH fordert als Konsequenz Lkw-Kontrollen im Realbetrieb auf Autobahnen. Neben effektiven Verwaltungsstrafen sollen manipulierte Lkw bis zur erfolgten Reparatur stillgelegt werden und Mautvergünstigungen zurückzahlen.