Auf einen Blick: EU, Europa und die ganze Welt

Bahn statt Flugzeug


In Deutschland haben die Grünen ein Konzept vorgelegt, nach dem der Zugsverkehr so attraktiv und schnell werden soll, dass Inlandsflüge ab 2035 überflüssig werden. Dies soll vor allem mit Investitionen und mit steuerlichen Maßnahmen gelingen. Die Fahrzeiten sollen zwischen möglichst vielen Fahrtzielen in Deutschland unter vier Stunden gedrückt werden, die Pünktlichkeit soll dramatisch verbessert werden. Gleichzeitig soll durch Besteuerung von Kerosin sowie von Flugtickets der unfaire Kostennachteil der Bahn egalisiert werden; Der Zielwert der Kerosinsteuer soll 65 Cent pro Liter betragen – gleich hoch wie die Steuer auf Benzin in Deutschland. Zumindest für die Ticketbesteuerung kommt von anderer Seite Unterstützung: der frühere Verkehrsminister Alexander Dobrindt hält einen Mindestpreis von 50 Euro für Flugtickets für angebracht.

Zu laute Autos


In Frankreich wird ein System getestet, das erkennen soll, ob ein vorbeifahrendes Auto oder Motorrad zu laut ist. Wird der Grenzwert überschritten, so soll automatisch ein Strafbescheid ergehen – ganz ähnlich wie bei Radargeräten, die zu hohe Geschwindigkeiten kontrollieren. Insbesondere Motorräder stehen dabei im Fokus, weil sie in Paris und Umgebung besonders stark zum Lärm beitragen. Entwickelt wurde das Messgerät von der Lärmschutzagentur Bruitparif (www.bruitparif.fr), deren Aufgabe der Kampf gegen Lärmbelastung im Großraum Paris ist.

Jetzt auch klimaneutral

Die Schweiz, das neutrale Land par excellence, soll nach einem Beschluss des Bundesrats vom Ende August bis 2050 klimaneutral werden, also unter dem Strich keine Treib­hausgase mehr ausstoßen. Sie verschärft damit das Ziel einer Reduktion um 70 bis 85 Prozent, das sie im Rahmen des Pariser Abkommens zugesagt hatte. Wie die Klimaneu­tralität erreicht werden soll, wird die Klimaschutzstrategie darlegen. Diese wird derzeit vom Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) ausgearbeitet. Mit heute bekannten Technologien und mit Einsatz erneuerbarer Energieträger können die CO2-Emissionen in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Industrie bis 2050 um bis zu 95 Prozent gesenkt werden. Der Rest soll mit Aufforstungen und anderen Kohlenstoffsenken umgesetzt werden.

Verbot von Glyphosat

Anfang September hat die deutsche Regierung ein Programm zum Insektenschutz beschlossen, das unter anderem eine „verbindliche Beendigung der Anwendung“ von glyphosathaltigen Mitteln vorsieht. Das Aktionsprogramm ist kein Gesetz, dieses soll erst in den kommenden Monaten folgen. Das Verbot soll ab 2024 gelten, denn bis dahin läuft die EU-Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat, das in Unkrautvernichtungsmitteln eingesetzt wird. Der Stoff steht in Verdacht krebserzeugend zu sein. Auch anderswo tut sich etwas: In Frankreich gibt es seit 2017 ein Verbot des Einsatzes glyphosathaltiger Mittel in Wohngebieten, nun soll das Verbot auf Pufferzonen um die Wohngegenden ausgedehnt werden. Schon im Juli hat der österreichische Nationalrat ein Verbot von Glyphosat beschlossen.