REAKTION: Auch Leben in Gewässern ist stark gefährdet
In der Wirtschaft und Umwelt Nummer 2/2018 haben wir vom Vogelsterben, über die Wasserrahmenrichtlinie sowie die Verunreinigung des Wassers durch Mikroschadstoffe berichtet. Als Reaktion darauf erreichte uns ein Leserbrief des Präsidenten des Österr. Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz, Helmut Belanyecz, der auf den Verlust der Biodiversität auch in heimischen Gewässern hinweist. Im Living Planet Index zeigt der WWF auf, dass zwischen 1970 und 2012 36% der Landwirbeltiere ausgestorben sind, 38% der Meereswirbeltiere, aber 81% (!!!) der Wirbeltiere im Süßwasser, also die Flussfische. „Bei uns sind mehr als 80% vor dem Verschwinden, Bestände gibt es nur noch, weil laufend Besatzleistungen erbracht werden“, hält Belanyecz fest. Ein Beispiel vor der Haustüre Wiens führt diese drastischen Verhältnisse vor Augen. „Seit 30 Jahren führt die Universität Wien in Fischamend Studien über rheophile Fische durch. Vor 30 Jahren kamen noch Zehntausende Nasen (Chondrostoma nasus) zu den Laichplätzen. Im Jahr 2011 konnte dort keine einzige Nase mehr dokumentiert werden. Derzeit versucht man diesen früheren Massenfisch wieder anzusiedeln.“