„Gallisches Dorf“: Bergbauerninstitut soll Eigenständigkeit aufgeben
Österreich rühmt sich in der EU der vielen Bergregionen. Dafür erhält die Berglandwirtschaft einen Teil der Agrarförderungen. Die Basis für die wissenschaftlichen Studien über die wirtschaftlichen und sozialen Belange liefert die Bundeanstalt für Bergbauernfragen, eine ausgelagerte Dienststelle des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus. Die unter der SPÖ-Alleinregierung Kreisky parallel zur Einführung der Bergbauernförderung gegründete ministeriumsunmittelbare Forschungsanstalt ist so was wie das „gallische Dorf“ innerhalb der nachgeordneten Dienststellen des heutigen Nachhaltigkeitsministeriums (BMNT). Immer wieder fielen die dortigen Wissenschafter durch prononcierte Expertisen und Wortmeldungen auf. Häufig nicht zur Freude des jeweiligen Ressortministers, was durchaus auch zu Sprech- bzw. Auftrittsverboten einzelner Mitarbeiter dieser im Wissenschaftsbereich hoch anerkannten Institution geführt hat. Mehrere ÖVP-Landwirtschaftsminister haben bereits versucht, die kritischen Bundesanstalt für Bergbauernfragen stumm zu schalten – sie sind aber immer am Koalitionspartner SPÖ gescheitert. Nun dürfte das Aus unmittelbar bevorstehen. Mitte September wurde die Novelle zum Bundesanstalten Gesetz in Begutachtung geschickt – darin ist die Zusammenlegung des Bergbauerninstituts mit der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft (AWI) vorgesehen. Die Anliegen der Berglandwirtschaft im wissenschaftlichen Bereich dürfen bei dieser Zusammenlegung nicht unter die Räder kommen. (Quelle: Topagrar)