ETS-Zertifikatspreise: Verdreifachung als Signal

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Anfang September dieses Jahres lag der Preis für Zertifikate im EU-Emissionshandel (EU-ETS) bei etwa 21 Euro pro Tonne, ungefähr dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor. Von Anfang 2016 bis Mitte 2017 war der Preis der Zertifikate bei 5 Euro pro Tonne gelegen, ein Niveau, das kaum einen Anreiz bot, in emissionsmindernde Technologien zu investieren. Der niedrige Preis wird auf ein Überangebot an Zertifikaten zurückgeführt, das infolge der Krise ab 2008 und auf die große Zahl internationaler Gutschriften, die Unternehmen bis 2012 anstelle eigener Emissionsreduktionen verwenden durften. Um den ETS-Preis zu erhöhen und damit einen Anreiz für Investitionen zu schaffen, wurde die sogenannte Marktstabilitätsreserve eingeführt, die bei niedrigem Preis eine Verknappung des Angebots bewirkt. Diese Herausnahme von Zertifikaten aus dem Markt erfolgt erstmals Anfang 2019. Analysten interpretieren den zu beobachtende Anstieg des Zertifikatspreises als frühzeitige Reaktion auf die Verknappung ab 2019.