Auf einen Blick: EU, Europa und die ganze Welt
Einigung auf RED II
Mitte Juni konnten das EU-Parlament, der Rat und die Kommission sich im sogenannten Trilog auf einen Kompromiss bei der Erneuerbaren-Richtlinie einigen. Diese legt fest, wieviel erneuerbare Energieträger bis 2030 in der EU verwendet werden sollen; sie spielt eine wesentliche Rolle für die Umsetzung der Klimaziele bis 2030. Nach dem Kompromiss soll es ein unionsweit bindendes Ziel von 32 Prozent erneuerbaren Energien geben. Im Sektor Verkehr, in dem wegen seiner Erdölabhängigkeit Emissionsreduktionen schwierig sind, sollen es 14 Prozent sein, wobei höchstens 7 Prozent mit Biokraftstoffen aus Lebensmittelrohstoffen erfüllt werden dürfen. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, wie die Mitgliedstaaten die Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien in nationales Recht umsetzen.
Begasung von Containern
Es braucht bedeutend bessere Maßnahmen zum Schutz der ArbeitnehmerInnen vor Bioziden und anderen Giften, die im internationalen Schiffsverkehr mit Containern eingesetzt werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Europäischen Arbeitssicherheitsagentur OSHA (Link). Im internationalen Containerverkehr werden giftige Gase – z.B. Phosphin, Methylbromid oder Formaldehyd – zum Schutz der Ladung vor Schimmel oder Insekten eingesetzt. Beim Öffnen der Container kommt es regelmäßig zu Vergiftungen von ArbeitnehmerInnen, weil die Container unzureichend gekennzeichnet sind und technische Voraussetzungen für die Absaugung der Gase fehlen.
Emissionen der Schifffahrt
Am 13 April gelang in der IMO, der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation, die Einigung auf das Ziel, bis 2050 die Emissionen von Treibhausgasen aus dem internationalen Schiffsverkehr gegenüber 2008 zu halbieren. Dieses, von 170 Staaten in London, dem Sitz der IMO, erzielte Ergebnis wird als wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung des Schiffsverkehrs gesehen. Die EU und einige andere Staaten hatten sogar 70 Prozent Rückgang gefordert, andere wie die USA, Brasilien und Panama, wollten weniger weitgehende Reduktionen. Die internationale Schifffahrt ist für 2-3 Prozent der weltweiten Emissionen an Treibhausgasen verantwortlich, doch werden diese Emissionen – ebenso wie die des Flugverkehrs – keinem Staat zugerechnet und unterliegen daher nicht den nationalen Reduktionszielen.
Luftqualität in China
In der Provinz Jiangsu, der zweitgrößten Industriezone Chinas, wurde auf Anweisung der lokalen Regierung in den letzten Monaten in einer Vielzahl von Kraftwerken, Stahlwerken und Raffinerien die Produktion eingestellt. Damit soll es gelingen, die Luftverschmutzung in den Griff zu bekommen und einen rascheren Umstieg auf umweltschonendere Produktionsweisen zu erreichen. Im Produktionsbereich führt dies zu Rückgängen bei den Wachstumsraten und bei der Kaufkraft der Industriearbeiter. Die Verbesserung der Luftqualität ist aber eine der nationalen Prioritäten im Umweltschutz.