Vor 15 Jahren: Nachhaltige Verwirrung
„Nachhaltige Entwicklung als Idee ist an sich ein großer Fortschritt. Sie verknüpft ökologische, ökonomische und soziale Entwicklungslinien, die jede für sich unvollständig wären. Erst durch diese gemeinsame, aufeinander abgestimmte Betrachtung werden Lösungen möglich, die wirklich langfristig halten. […] Zunehmend entwickelt sich der Begriff der Nachhaltigkeit auch zum Unwort […] „Nachhaltigkeit“ inflationär gebraucht. Was ist zum Beispiel mit „nachhaltiger Budgetsanierung“ gemeint? Etwa eine, die auf soziale, wirtschaftliche und ökologische Kriterien Bedacht nimmt? […] Andere Beispiele von der „nachhaltigen Atomenergie“ über die „nachhaltige Zerrüttung“ bis zu „nachhaltigen Impulsen für die emsländische Wirtschaft“, lassen sich unschwer finden. Nachhaltigkeit – ein Begriff droht am inflationären, sinnentleerten Gebrauch zu scheitern – was nachhaltig schade wäre.“