Von Sommerwiesen und weichem Stroh? Vielleicht. Laut Umfrage finden 92 Prozent der Menschen in Österreich, dass Nutztiere Stroh erhalten sollten. Eine Verordnung aus dem Jahr 2022 gibt Schweinen das Recht auf angenehmes Liegen. ÖVP-Landwirtschaftsminister Totschnig ist für die Durchsetzung nicht zu haben. Stroh verteure das Kilo Schnitzelfleisch um 35 Cent. Zu viel, um geltendes Recht durchzusetzen und schmerzempfindende Wesen nicht auf harten Vollspaltenböden leiden zu lassen. FJ
BREMSWOLKE - Tesla erfolgreich bestreikt
Elon Musk mag mit Raketen zum Mars fliegen, in Skandinavien hat den bekennenden Gewerkschaftsfeind die Schwerkraft eingeholt. Weil Musk auch in Schweden einen Tarifvertrag für die Tesla-Beschäftigten ablehnt, kam es zu pfiffigen Streiks. So haben beispielsweise Postler:innen die Auslieferung von Tesla-Modellen verhindert, indem sie keine Nummernschilder lieferten. Schön, dass eine Berufsgruppen überschreitende Solidarität auch einen Übermenschen (noch) unter Strom setzen kann. FG
HOCHNEBEL - Pestizide in den Alpengipfeln
Das EU-Parlament hat einen Gesetzesvorschlag zur Pestizidreduktion in der Landwirtschaft abgelehnt. Nachweislich eine Entscheidung gegen die Umwelt. Ein Forschungsteam konnte im Südtiroler Vinschgau, einem der größten Apfelanbaugebiete Europas, selbst auf 2.300 Meter Seehöhe Pestizide nachweisen. Dort sind die Ökosysteme besonders empfindlich. Es wird Zeit, dass die europäische Umweltpolitik diesem giftigen Sprühnebel ein Ende setzt. SI
BODENNEBEL - Autohandel moralbefreit
Jahrzehntelang hat Österreich seine Polizeiautos vom Volkswagenkonzern bezogen, obwohl dieser mit Werksschließungen und ausbleibenden Entschädigungen für Besitzer:innen von abgasmanipulierten Pkws rücksichtslos agiert. Jetzt gibt es Rahmenvereinbarungen mit chinesischen Hersteller:innen, die nicht gerade mit tollen Umwelt- und Sozialstandards punkten. Es ist traurig, dass die öffentliche Hand mit so viel Geld so wenig Gutes für die Allgemeinheit erreicht. FG
HITZEWELLE - Mediokre Wettkämpfe
Die Olympischen Spiele drohen durchschnittlich zu werden. Sechs Meter Hochsprung? Fein, aber warum nicht zwölf? Meint zumindest Peter Thiel, Milliardär, Mitbegründer von PayPal und Arbeitgeber von Sebastian Kurz. Thiel will jetzt die „Enhanced Games“ ausrufen, bei denen die Athlet:innen alle Zusatzstoffe schlucken dürfen, die sie in ihre zitternden Steroid-Finger bekommen. Die Weltsicht der Superreichen zeigt sich: Gesundheit und menschliches Maß sind nur was für Zweitplatzierte. FJ