Ausgelieferte Paketzusteller*innen

Wer im Online-Handel bestellt, erwartet, dass die Lieferung möglichst schnell und kostengünstig ankommt. Abgesehen von ökologischen Folgen bleiben auch die ausbeuterischen Bedingungen und der Preis, den die Paketzusteller*innen dafür bezahlen, meist verborgen. Die von der AK Wien geförderte Studie der Wirtschaftsuniversität Wien „Systemrelevant, aber unsichtbar: Arbeitsbedingungen migrantischer und geflüchteter Amazon-Zusteller*innen während der COVID-19-Pandemie“ bringt Licht in die Arbeitsverhältnisse von Zusteller*innen bei Subunternehmen von Amazon. Die Befragten waren entweder selbst zugewandert oder hatten Flucht- und Migrationshintergrund. Dieser Umstand ist in vielen Fällen kausal für ihre Ausbeutung, da durch unsicheren Aufenthaltsstatus, fehlende soziale Netze, fehlende Anerkennung von ausländischen Qualifikationen und Diskriminierungserfahrungen am Arbeitsmarkt zusätzlicher Druck entsteht, prekäre Jobs anzunehmen. Lohnrückstände, unberechtigte Lohnabzüge, unbezahlte Überstunden oder nicht eingehaltene Ruhezeiten sind häufige Probleme. Die Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes und ihre Herkunftsgeschichte machen es besonders schwer, ihre Rechte einzufordern.

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