Wiedereinführung: Straßenbahn des Glücks
Die Stadt Avignon hat nach mehrjähriger Bauzeit eine Straßenbahnlinie eröffnet. Damit reiht sich Avignon in jene 26 französischen Städte ein, die, beginnend mit dem Ende des Ersten Weltkrieges bis weit in die 1970er Jahre hinein, ihr Straßenbahnsystem liquidiert haben und, getrieben durch die wachsenden Verkehrsprobleme in den Innenstädten, eine Wiedereinführung der Tramway forcierten. Die „Straßenbahn des Glücks“ („Tramway du bonheur“), so die inoffizielle Bezeichnung des Schienenahrzeuges in Avignon, weist 10 Stationen und eine Länge von 5,2 km auf. Die Gesamtkosten betrugen 135 Mio. Euro. Verantwortungsbewusste Verkehrspolitiker stellten selbstverständlich Ampelsteuerungen zu Gunsten der Schienenfahrzeuge und eigene Gleiskörper im gesamten Linienverlauf sicher. Die Straßenbahn wurde so nicht nur als Transportmittel, sondern auch als ein Werkzeug der städtebaulichen Gestaltung erkannt. Das Intervall beträgt zu den Hauptverkehrszeiten sieben Minuten, die 14 Fahrzeuge sorgen für eine echte Entlastung der Stadt mit rund 92.000 Einwohner*innen. Die Resonanz bei der Bevölkerung war derart positiv, dass die Planung einer weiteren Linie von 3,2 km Länge rasch vorangetrieben wird.