Abgehoben 2: Der Laudamotion-Krimi
Die Gehaltsverhandlungen bei Laudamotion waren durchaus krimireif, garniert mit Ultimaten, Erpressungsversuchen und Instrumentalisierung des Personals von Seiten des Unternehmens. So wollte der im Besitz von Ryanair befindliche Billigflieger das Grundgehalt für Flugbegleiter*innen unter das Niveau der Mindestsicherung drücken, jenes von Ko-Pilot*innen auf 1.700 Euro brutto pro Monat. Das ist übrigens der Mindestlohn, den der ÖGB generell anstrebt. Dabei ist Ryanair eine hochprofitable Fluglinie, deren Gewinne in den letzten Jahren stets knapp unter einer Milliarde Euro lagen. Glücklicherweise blieb die Gewerkschaft vida prinzipientreu, sodass doch noch ein einigermaßen akzeptabler Kollektivvertrag erzielt wurde. Die Lehren: (1) Es braucht eine starke und konsequente Gewerkschaft. (2) Die Corona-Krise wird die Probleme mit Lohndumping und Billigtickets weiter verschärfen. (3) Billigairlines, die so mit ihren Beschäftigten, Betriebsrat und Gewerkschaft umgehen, sollten gemieden werden.