Auf einen Blick: EU, Europa und die ganze Welt

Biodiversitätsverlust

Besonders scharfe Worte findet der Europäische Rechnungshof für die Versäumnisse der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in der EU. Seit vielen Jahren seien Bestand und Vielfalt der Arten auf landwirtschaftlichen Nutzflächenrückläufig. Eine der Hauptursachen dafür sei die Intensivierung der Landwirtschaft. Die Kommission habe sich zwar mit der Biodiversitätsstrategie der Verbesserung der Situation verschrieben, doch sei viel zu wenig in dieser Richtung geschehen. Der Rechnungshof empfiehlt, dass in der kommenden GAP-Periode (2021-2027) die EU-Gelder zielgerichteter eingesetzt werden. Als Voraussetzung dafür muss die Kommission aber zunächst zuverlässige Indikatoren für die biologische Vielfalt von Agrarland entwickeln, um überhaupt einmal feststellen zu können, ob ihre Politik die gesteckten Ziele erreicht.

Werbeeinnahmen


Die britische „Guardian Media Group“, die unter anderem die Tageszeitung „The Guardian“ und die Wochenzeitung „The Observer“ herausgibt, hat sich entschlossen, in Hinkunft keine Werbung von Öl- oder Gasfirmen mehr zu schalten. Damit soll diesen Firmen die Möglichkeit genommen werden, sich in den Medien einen irreführenden „grünen“ Anstrich zu geben. Der Konzern kann derzeit jedoch nicht so weit gehen, auch auf die Werbung für sehr CO2-intensive Produkte wie Autos oder Fernreisen zu verzichten, da der damit einhergehende Einnahmenausfall existenziell bedrohlich wäre.

Kosten-Nutzen-Analyse

Die US-Umweltschutzbehörde EPA hat Anfang Juni den Plan vorgestellt, ihre Methode der Kosten-Nutzen-Analyse von Luftreinhaltemaßnahmen zu ändern. In die Bewertung werden in Zukunft nur mehr dann die Vorteile einer Emissionsminderung einbezogen, wenn sie deren unmittelbare Folge sind; Zusatznutzen sollen unberücksichtigt bleiben. Da damit der Nutzen einer Maßnahme zur Luftreinhaltung rechnerisch geringer ausfällt, können dann manche Schritte zur Emissionsminderung unterbleiben. Als eine Auswirkung wird beispielsweise erwartet, dass der Ausstoß von Quecksilber, welches das Nervensystem schädigt, steigen wird. Betreiber von Chemieanlagen und von Kohlekraftwerken loben den Schritt der Trump-Regierung, mit dem einmal mehr fortschrittliche Regelungen der Obama-Administration zunichte gemacht werden. 

Klima-Kurs


Die Corona-Krise führt auch in China zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung, und gerade der Schwerindustrie kommt beim Neustart der Wirtschaft eine wichtige Rolle zu. Daher haben Wissenschaftler*innen in China gewarnt, dass das Klimaziel in Gefahr sei. China, das Land mit dem weltweit höchsten Ausstoß an Treibhausgasen, will aber nach Aussagen des chinesischen Umweltministeriums an den Klimazielen festhalten, die es im Rahmen des Klimaabkommens von Paris zugesagt hat. So soll weiterhin die CO2-Intensität der Volkswirtschaft, also der CO2-Ausstoß bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt, von 2005 bis 2020 um 40 bis 45% fallen.