Auf einen Blick: EU, Europa und die Ganze Welt

Sauberer 
Strom: 

Anfang August hat die US-Umweltschutzbehörde EPA nach jahrelangen Verhandlungen den „Clean Power Plan“ verabschiedet, der das zentrale Instrument zur Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen aus der Stromerzeugung in den USA werden soll. Das Ziel ist eine Reduktion der Treibhausgasemissionen aus der Stromerzeugung um 30 Prozent bis 2030. Der Plan verpflichtet die 52 Bundesstaaten, Reduktionspläne auszuarbeiten, gibt ihnen dabei aber einige Flexibilität. Folgende Optionen stehen ihnen offen: Steigerung des Wirkungsgrades bestehender Kohlekraftwerke; Ersatz von Kohlekraftwerken durch Gaskraftwerke; und Ersatz der Kohleverstromung durch Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energieträgern. Präsident Obama nannte den Plan den größten einzelnen Schritt, den die USA jemals gegen den Klimawandel gesetzt haben.

Doppelte 
Standards:

Einem Bericht des Magazins „trend“ zufolge will die OMV die Türkei wegen des Scheiterns des Projekts der Nabucco-Pipeline klagen. Die 
Klage erfolgt auf Basis eines Investitionsschutzabkommens zwischen Österreich und der Türkei und soll vor einem Schiedsgericht bei der Weltbank verhandelt werden. Bei der Klage geht es um den Schaden in der Höhe von 50 Millionen Euro, den die OMV durch das Scheitern der seit mehr als zehn Jahre geplanten Gaspipeline zwischen Aserbaidschan und Österreich zu verbuchen hatte. Der österreichische Konzern gibt der Türkei eine Teilschuld an diesem Scheitern.

Staubige 
Luft: 

Die Städte Indiens haben denen Chinas den zweifelhaften Rang als die Orte mit der schlimmsten Luftverschmutzung weltweit abgelaufen. Gemäß einer Datenbank der WHO, die weltweit 1.600 Städte erfasst, liegt die indische Hauptstadt Delhi am ersten Platz bei den PM2.5-Immissionen, gefolgt von drei weiteren indischen Großstädten. In dieser Liste kommt Bejing erst auf Rang 76. Weltweit sterben jährlich etwa 3,7 Millionen Menschen an Atemwegserkrankungen in Folge von Luftverschmutzung. Daher 
hat die Generalversammlung der WHO nun erstmals eine Resolution beschlossen, die sich diesem Thema widmet. 
In einem ersten Schritt soll damit das Bewusstsein für die Tragweite 
des Problems geschaffen werden und die Messung der Luftschadstoffe sowie die Information der Bevölkerung forciert werden.

Unerwartete 
Seite:

Sechs führende Öl- und Gasunternehmen (BP, Shell, Eni, Total, Statoil und BG Group) haben in einem gemeinsamen offenen Brief an die Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention gefordert, dass die Regierungen weltweit mehr gegen den Klimawandel tun mögen. Dazu gehöre als zentrales Element eine Bepreisung (Besteuerung) von CO2. Als Gründe nennen sie die notwendige, langfristige Verlässlichkeit der Rahmenbedingungen. Damit sollen Anreize für Investitionen in Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energieträger, aber auch in den Umstieg von Kohle zu Erdgas und in die CO2-Abscheidung (CCS – Carbon Capture and Storage) gesetzt werden.