Atmosphäre: Das WUM-ometer

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„Jenseitig“:

Statt des in Verruf gekommenen Ziels der „Energie­Autarkie“ findet sich im Programm des Klima- und Energiefonds nun als Titel für einen großen Förderbereich der Begriff der „Energieunabhängigkeit“. Ganz unabhängig von Energie? Eine Vorstellung, die dem Jenseits vorbehalten bleiben sollte, finden wir.

Doppelmoral.

Die Aussaat genveränderter Sojapflanzen ist in vielen europäischen Ländern verboten, der Import genveränderter Bohnen dagegen nicht. Grün daheim, schmutzig draußen.

Der „Schandfleck“

2014 wurde an „Henry am Zug“ verliehen. Der Cateringservice in ÖBB-Zügen wurde wegen Lohndumping für den Schmähpreis nominiert. Viele Angestellte von „Henry am Zug“-Ungarn arbeiten auch auf österreichischen Strecken, werden aber von Do & Co. zu ungarischen Konditionen entlohnt – mit nur 500 Euro netto im Monat. 
Do & Co. – sonst so gerne nachhaltig und hipp – in Wirklichkeit nachhaltig ganz tief.

Soja.

So ja? 1996 wurde in Argentinien genmanipuliertes Saatgut für Soja und Mais genehmigt. Mittlerweile sind mehr als 20 Millionen Hektar in Argentinien mit Soja bepflanzt, überwiegend mit Gensoja. Gegen Unkraut und Insekten wurden im Vorjahr 317 Millionen Liter chemische Mittel gespritzt. Der Sojabohnenexport half Argentinien aus der Krise. Doch nun sind verdächtig viele Einheimische krank oder gestorben – vermutlich wegen der Spritzmittel. Die Soja-Industrie will davon nichts wissen. Soja? So nein!

Anbieterwechsel

wird gerne für den Strom- und Gasbezug propagiert, weil man sich damit Kosten ersparen könne. Wirklich? Dazu plaudert der Energiemanager, Montana-Gas-Chef Wodniansky, aus der Anbieterwechsel-Schule: „Der übliche Tarif mit dem hohen Neukundenrabatt ist etwas für reine Schnäppchenjäger, die wirklich jedes Jahr wechseln wollen. Denn im zweiten und dritten Jahr bezahlen Sie alles zurück – und am Ende sogar ein bisschen mehr.“ (Die Presse, 4.3.2015). Aha! Die Anbieter wechseln die Methoden, aber nicht ihr System.

Entschädigung.

2013 kamen beim verheerenden Brand der Textilfabrik Ali Enterprises in Karachi, Pakistan, 254 Menschen ums Leben, 55 wurden verletzt. Die Fabrik produzierte hauptsächlich Kleidung für den deutschen Discounter KiK. KiK verweigert bis heute trotz Zusage Zahlungen für Entschädigungen und Arbeitsschutzmaßnahmen.