Kommentar: Superschnecke ÖBB

Für Unfälle und Notfälle gibt es bei der ÖBB die Notfallmanager. Diese sorgen am Unfallort dafür, dass nichts passiert, wenn etwas passiert. Sie sichern ab, achten darauf, dass die elektrischen Leitungen stromlos und geerdet sind und stellen sicher, dass weder Reisende noch die Einsatzkräfte gefährdet werden. 

Die Berichterstattung über zwei Unfälle, Leobendorf und Zell am See, liefert allerdings ein katastrophales Bild von genau dem Unfallmanagement. Abenteuerlich wird geschildert, dass die Anreise des ÖBB Notfallmanagers mit dem örtlichen Taxiunternehmen rund eine Stunde dauerte. Bei der Räumung und Evakuierung, der Absicherung des Unfallortes und beim Schutz von Leib und Leben der Rettungskräfte und der Reisenden war kein Notfallmanager dabei. Kinder standen sogar im Nahbereich eines brennenden Lkws. Wichtige Maßnahmen vor Ort konnte der ÖBB-Notfallmanager erst setzen, als „alles schon vorbei“ war. Vorbei war es nur, weil die Zahl der Freiwilligen bei der Feuerwehr nicht businessplangerecht reduziert worden ist und da sie hochprofessionell und rasch an den Unfallorten eingetroffen sind. In gerade einmal 15 Minuten schaffen es zahlreiche freiwillige Retter, ihren „richtigen“ Arbeitsplatz zu verlassen, um voll ausgerüstet an der Unfallstelle gratis zu helfen. Die ÖBB braucht für nur eine Person rund eine Stunde.

Gerade in einem derart sicherheitskritischen Bereich ist das Vorgehen der ÖBB schlicht fahrlässig. Der gut dotierte Vorstand der ÖBB-Infrastruktur sollte es 

eigentlich schaffen, hier umgehend die eigenen Einsparungen zurückzunehmen und ein professionelles Team, das auch zahlenmäßig gut ausgestattet ist, auf die Beine zu stellen. Letztlich kann das Warten auf ein freies Taxi nicht Teil eines echten Sicherheitskonzeptes sein.