Großbritannien: Volle Atomkraft voraus
Ein Konsortium unter der Leitung der französischen Electricité de France (EdF) mit französischen und chinesischen Anlagenbauern hat von der britischen Regierung grünes Licht für den Bau eines neuen Atomkraftwerks in Hinkley Point in Südwestengland bekommen. Das aus zwei Blöcken bestehende Kraftwerk mit einer Leistung von 3.200 Megawatt soll etwa 16 Milliarden Pfund (knapp 19 Milliarden Euro) kosten. Es soll 2023 in Betrieb gehen und dann etwa sieben Prozent der britischen Elektrizitätsnachfrage decken. Es ist der erste Neubau eines Atomkraftwerks in Großbritannien seit rund 20 Jahren. Da Kernkraft aber sehr teuer ist, fordern die Betreiber einen garantierten Einspeisetarif für die erzeugte Elektrizität für die nächsten 35 Jahre, der mit 92,50 Pfund pro Megawattstunde (ca. 0,11 Euro je Kilowattstunde) etwa doppelt so hoch ist wie der derzeitige Marktpreis für Strom. Angesichts dessen klingt es ironisch, wenn der britische Energieminister Edward Davey hervorhebt, dass zum ersten Mal ein AKW in England ohne Steuergeld errichtet wird.