Vor 15 Jahren: Zu lange Verfahren?
„Es ist mittlerweile erwiesen, dass Nachbarn im Durchschnitt einen äußerst geringen Einfluss auf die Länge des Verfahrens haben. Sie kommen weder in Heerscharen zu den Verhandlungen, noch legen sie ständig Berufung ein: Von den drei Prozent Berufungen stammt ein Drittel von den Antragstellern selbst, weil ihnen die Auflagen zu scharf erscheinen. Andererseits ist offenkundig, dass Verfahren, an denen mehrere Mitspieler teilnehmen, besser vorbereitet und mehr Argumente bedacht werden. Ein Umstand, der auch dem Unternehmer im Hinblick auf die Sicherheit zugute kommt. Nachbarn aus den Verfahren rauszuschmeißen, kann also den Ablauf nicht wesentlich beschleunigen. […] Was ist aber dann der Grund für die ständig fortschreitende Beschneidung von Parteirechten […]? Neben völlig unvernünftigem Freund-Feind-Denken ist es möglicherweise der Wunsch, das Kontrollgewissen der Behörden nicht anzuregen.“