Atmosphäre: Das WUM-o-meter

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Dicke Wolke - Der Geruch des Geldes

Laut Oxfam-Studie sind 308 Milliardär:innen gemeinsam für den Ausstoß von 586 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Damit stoßen sie mehr aus als 118 Staaten dieser Welt gemeinsam. Kritische Betrachter:innen fragen sich: Wie gelingt es diesen knapp über 300 Superreichen, dass es bei ihnen derart qualmt? Sie können ja nicht in mehreren Privatjets gleichzeitig herumkreisen. Die Antwort: Oxfam berechnet richtigerweise ihre Investitionen mit ein. Denn wer mit qualmenden Schloten verdient, ist auch für den CO2-Ausstoß verantwortlich. FJ

Nebelfelder - Mogelpackung auf vier Rädern

Plug-in-Hybrid-Pkw sind der „technologie­offene“ Weg, das Verbrenner-Verbot zu umgehen. Ein Elektromotor für kurze Strecken und ein Verbrennungsmotor für längere. Laut der NGO Transport & Environment verbrauchen die Hybriden auf der Straße aber fast so viel Treibstoff wie Benziner und überschreiten die CO2-Emissionswerte um das Fünffache, da der Verbrennungsmotor stets mitlaufen muss, damit die Leistung passt. Die Lösung der Autoindustrie? Eine automatische Ladepflicht in die Autos einprogrammieren, um die CO2-Werte einzuhalten. FG

Wechselnd bewölkt - On-off-Beziehung

„Ganz Paris träumt von der Liebe“ – allerdings nicht im Nachtzug. Die Nightjet-Verbindungen zwischen Wien bzw. Berlin und Paris werden mit Fahrplanwechsel im Dezember 2025 nämlich eingestellt. Der Grund: Die französische Staatsbahn SNCF erhöht ihre Gebühren so sehr, dass der Betrieb nicht mehr kostendeckend wäre. Allerdings gilt der designierte SNCF-Direktor Jean Castex als ausgesprochen nachtzugfreundlich. Falls sich die Rahmenbedingungen tatsächlich verbessern, könnten die ÖBB ab Sommer wieder nach Paris fahren. HH

Nieselregen - Wenig Bewegung in Belém

Alle Jahre wieder trifft sich die Weltgemeinschaft zur UN-Klimakonferenz, die klug zwischen Halloween und der Adventszeit positioniert wurde. Die jährliche Aufgabe der Kommentator:innen besteht darin, zu erklären, weshalb die zentrale Menschheitsaufgabe, einen bewohnbaren Planeten zu erhalten, mit nur geringem Enthusiasmus betrieben wird, und auf die wenigen Erfolge zu verweisen. 2025: Die Mittel zur Klima­anpassung sollen verdreifacht werden. Gut. Es gab nur keine Einigung, wer dies zahlt. Bis nächstes Jahr in Antalya! FJ

Laues Lüftchen - Lkw vor Belastungen schützen?

Im Jahr 2025 wollten Frächter:innen zweimal dutzende Lkw nach Wien fahren lassen. Einmal gelang's, einmal wurde es abgesagt. Protestiert werden sollte, weil aus Sicht der Frächter:innen eine Mauterhöhung dem österreichischen Wirtschaftsstandort schaden würde. Bei der lauten Demonstration wurde jedoch verschwiegen, dass zwei Drittel dieser „Belastung“ von ausländischen Lkw auf Österreichs Autobahnen bezahlt werden. Warum sollten breite Reifen aus dem Ausland nicht mehr entrichten können? FG