Kommentar: VW: Einsparungen für die Belegschaft – Milliarden für die Aktionär:innen
Die deutsche Autoindustrie steckt in der Krise. Offenbar ist die Lage derart schlecht, dass die VW-Führung zu drastischen Schritten greifen muss: Die Jobgarantie wurde nach 30 Jahren einseitig aufgekündigt, Werkschließungen, Lohnkürzungen und Massenentlassungen stehen im Raum. Alles bisher undenkbar. Vier Milliarden Euro sollen so auf dem Rücken der Beschäftigten eingespart werden.
Besonders widersprüchlich daran ist die letzte, üppige Dividendenzahlung, bei der sich die Aktionär:innen im Mai noch über 4,5 Mrd. Euro freuen durften. Das passt nicht zusammen! Was jetzt fehlt, ist ein Gesamtkonzept, das den Beschäftigten zukunftsorientierte Arbeitsplätzte sichert und nachhaltige Investitionen beinhaltet. Statt immer noch größere Pkws zu bauen, könnte VW zum Beispiel in die Produktion von E-Bussen einsteigen.
Die geplanten Einsparungen bei gleichzeitig großzügigen Ausschüttungen an die Aktionär:innen sind blanker Hohn für die Beschäftigten und werden VW nicht aus der Krise führen. Diese Form der Krisenbearbeitung, die soziale und ökologische Fragen ausklammert, wird langfristig nicht erfolgreich sein.