Auf einen Blick: EU, Europa und die Ganze Welt

Klimapolitik

Bei der Tagung des EU-Rates im Mai haben die Staats- und Regierungschefs der EU Schlussfolgerungen verabschiedet, die eine deutliche Gewichtsverlagerung von einer fortschrittlichen Klimapolitik der EU hin zu einer Strategie der Verbilligung von Energie darstellen. Der grüne Luxemburger EP-Abgeordnete Claude Turmes führt dies auf eine massive Einflussnahme von Business Europe zurück, der Lobbying-Organisation der Industrie auf EU-Ebene. Auch die Mehrheit im EP gegen den Vorschlag der EU-Kommission, den Preis der Emissionszertifikate zu stützen, sei von Business Europe organisiert worden.

Gewässerverschmutzung

 Die Umwelt-NGO Greenpeace hat einen Bericht veröffentlicht („Toxic Threads: Polluting Paradise“), der ein Bild von der Gewässerverschmutzung in Indonesien durch die Textilindustrie zeichnet. Indonesien ist einer der zehn weltgrößten Textilexporteure, etwa neun Prozent des Exportvolumens sind Bekleidung. Die Untersuchung zeigt anhand einer Fabrik, welche gefährlichen Chemikalien eingesetzt werden und dass die Abwässer ungeklärt in einen Fluss eingeleitet werden. Der Bericht ist der sechste in einer Reihe, in der Greenpeace die Umwelt- und Gesundheitsgefahren durch die Textilindustrie in Entwicklungsländern beschreibt.

Nachhaltigkeitskritik

Die schwedische 
Organisation TCO vergibt weltweit angesehene Produktkennzeichen für nachhaltige IT-Produkte. Doch die Vergabe des ersten Nachhaltigkeitszeichens für ein Smartphone der südkoreanischen Firma Samsung ist auf heftige Kritik von NGOs gestoßen, die sich für die Gesundheit und Rechte von ArbeitnehmerInnen einsetzen. Die europäische Initiative Good Electronics hat gemeinsam mit amerikanischen und asiatischen Organisationen darauf hingewiesen, dass 70 Samsung-Arbeiterinnen in den letzten Jahren an Krebs gestorben seien, nachdem sie am Arbeitsplatz karzinogenen Stoffen ausgesetzt waren. Diese Tatsachen stünden einer Auszeichnung mit einem Nachhaltigkeitskennzeichen entgegen.