Leben

Ein guter Riecher für gutes Spielzeug

Glänzende Kinderaugen und dankbares Lachen – daran denkt man unweigerlich, wenn der 24. Dezember näher rückt. Die Freude von Kindern, wenn Sie neue Spielsachen bekommen, ist ansteckend. Los geht’s, am besten gleich eine Runde gemeinsam spielen! Damit die Begeisterung lange anhält, ist sorgfältiges Auswählen gefragt. Gutes Spielzeug ist robust, vielseitig, lässt sich leicht reparieren und hält lange. 

Langlebig und nachhaltig: Holzspielzeug

Holzspielzeug erfüllt die höchsten ökologischen Kriterien. Der nachwachsende Rohstoff hat eine angenehme Oberfläche und ist sehr langlebig. Qualitativ gutes Holzspielzeug ist zwar nicht billig, aber nahezu unverwüstlich. Es kann über mehrere Generationen weitergegeben werden. Bei der Herstellung entstehen keine umweltbelastenden Emissionen oder Nebenprodukte. Auch die Entsorgung ist unproblematisch. 

Plastikspielzeug: Achten Sie auf den Geruch!

Kunststoffspielzeug bietet ganz andere Spielmöglichkeiten als Holz. Die Herstellung und Entsorgung der verschiedenen Kunststoffe hat unterschiedliche ökologische Auswirkungen. Riecht Plastikspielzeug im Geschäft seltsam, sollte es besser dort bleiben. Der Geruch kann ein Hinweis auf ausdünstende Chemikalien sein. Polyvinylchlorid, das als PVC und auch als „Vinyl“ bekannt ist, riecht zum Beispiel stark. Es enthält Weichmacher, Schwermetalle, Flammschutzmittel und andere chemische Stoffe, die für die Gesundheit schädlich sein können.

Stoff- und Plüschtiere sollten waschbar sein – am besten vor dem ersten Gebrauch bei niedriger Temperatur in der Waschmaschine waschen, um Rückstände von Chemikalien zu entfernen.

Ausgeborgt und aus zweiter Hand

Kinderspielzeug muss nicht immer neu gekauft werden. Oft borgen Verwandte oder FreundInnen gerne etwas her und mittlerweile gibt es auch Online-Plattformen, bei denen man Spielsachen ausborgen kann. Gut erhaltenes Spielzeug ist auch auf Tauschbörsen, in Tauschzentralen, auf Flohmärkten und Onlineplattformen erhältlich. Das spart Geld und vermeidet Abfall. Außerdem sind mögliche chemische Inhaltsstoffe bei älteren Spielwaren schon ausgedampft.

Gute Orientierungshilfen für den Kauf sind die Zeitschriften ÖKO-TEST und Konsument, die immer wieder Spielzeug testen. Auch Gütesiegel und Sicherheitskennzeichnungen helfen bei der Auswahl.

Spiel gut

Der deutsche Verein „spiel gut – Arbeitsausschuss Kinderspiel und Spielzeug e.V.“ testet Produkte gemeinsam mit Fachleuten und Kindern und kennzeichnet pädagogisch sinnvolles Spielzeug. Geprüft werden das verwendete Material, Produktion, Gebrauch, Entsorgung, Langlebigkeit, Wiederverwertbarkeit und Sicherheit des Spielzeugs. Spielwaren aus PVC werden nicht zertifiziert: www.spielgut.de

Umweltsiegel 

Das Österreichische Umweltzeichen und der Blauer Engel sind staatliche Gütezeichen, die in regelmäßigen Abständen Spielzeug auf Schadstoffe überprüfen. Spielzeug, das eines dieser Gütesiegel trägt, enthält keine oder zumindest weniger gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe, als per Gesetz erlaubt ist. Ökologische und soziale Kriterien bei der Spielzeugherstellung müssen eingehalten werden. Siehe auch: www.umweltzeichen.atwww.blauer-engel.de

Fair produziert? 

Es gibt zwei Labels, die sozial produziertes Spielzeug kennzeichnen. Die Aktion „fair spielt“ veröffentlicht regelmäßig eine Firmenübersicht, wie Spielzeughersteller und Lieferanten den ICTI-Kodex (International Council of Toy Industries) umsetzen und wo sie ihr Spielzeug produzieren: www.fair-spielt.de

Das FAIRTRADE-Gütezeichen steht für faire Produktionsbedingungen. Fußbälle, Handbälle, Holzspielzeug oder Puppen, die ohne Kinderarbeit produziert wurden, erhalten Sie in Weltläden und einigen anderen Geschäften: www.fairtrade.de

„Nicht für Kinder unter 
3 Jahren“

Bei Spielwaren für Kinder unter 36 Monaten gelten strenge Regeln. Die Farben müssen speichelecht sein, das Spielzeug muss speziell bruchfest sein und eine gewisse Größe haben, um das Einatmen und Verschlucken von Kleinteilen zu verhindern. Spielzeug, das diese Anforderungen nicht erfüllt, trägt den Warnhinweis „Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren (bzw. 36 Monaten)“.

Geprüfte Sicherheit: 
GS Zeichen 

Dieses Zeichen weist darauf hin, dass der Hersteller seine Waren entsprechend festgelegter Sicherheitsstandards freiwillig von einer unabhängigen Stelle prüfen lässt. 

Achtung, kein überprüftes Zeichen: CE

Jedes Spielzeug, das innerhalb der EU verkauft wird, muss das CE-Kennzeichen tragen. Es besteht aber keine Verpflichtung, die Einhaltung der Kriterien prüfen zu lassen. Das CE Zeichen ist also kein Qualitätssiegel, sondern lediglich ein Konformitätszeichen.