Schwerpunkt
Naturschutz
Interview: Bewegung in der Natur
Was versteht man unter alpiner Infrastruktur?
Hrbek: Die alpine Infrastruktur ist die Grundlage dafür, dass alle Österreicher und Österreicherinnen ihrer beliebtesten Freizeitbeschäftigung nachgehen können – dem Wandern. Die Berge und mit ihnen untrennbar verbunden auch die Schutzhütten und Wege, sind Teil der Geschichte, der Kultur und der Identität Österreichs. Die alpinen Vereine mit ihren über 600.000 Mitgliedern erhalten diese für den Sommertourismus wichtige Infrastruktur und ermöglichen somit eine sichere Benutzung der rund 50.000 km Wanderwege und 475 Hütten mit knapp 25.000 Schlafplätzen.
Ist deren Erhalt gesichert?
Hrbek: 2013 sah es nicht danach aus. Nach dreimaliger Kürzung in Folge standen die Förderungen des Bundes im Jahr 2013 am Stand von 1991, und das trotz massiver Kostensteigerung durch ständig neue Behördenauflagen, ökologische Energieversorgung, neue Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen usw. Daher starteten die alpinen Vereine die Petition „Pro Hütten und Wege“, die innerhalb von kürzester Zeit über 125.000 Unterschriften erreichte. Das Finanzministerium hat daraufhin die Erhöhung der Förderungen von 1,5 Mio. Euro jährlich auf 3,6 Mio. Euro für die Jahre 2013 bis 2017 zugesichert! Mit diesem Betrag kann die Erhaltung und nachhaltige Sicherung der alpinen Infrastruktur für die nächsten fünf Jahre gewährleistet werden.
Wegefreiheit: Worum geht es, was ist dabei wichtig?
Hrbek: Nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Freizeitaktivitäten in der Natur kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Erholung Suchenden und GrundeigentümerInnen. Die Naturfreunde haben es sich zur Aufgabe gemacht ihre Mitglieder aufzuklären – 2013 erschien die Broschüre „Berg frei – Weg frei!?“ – und werben für ein konstruktives und respektvolles Miteinander. Gleichzeitig kämpfen wir aber gegen Beschneidungen im Wegerecht und setzen uns bei Problemen in diesem Bereich, wie etwa rechtswidrige Sperren des Waldes, aktiv für Wanderer und Bergsteiger ein.
Was bezwecken beispielsweise die Naturfreunde-Projekte „Natura Trails“ oder „Wasser:Wege“?
Hrbek: Mit diesen Projekten, welche beide in Kooperation mit den Österreichischen Bundesforsten durchgeführt werden, wollen die Naturfreunde allen interessierten Menschen die Natur näher bringen. Sowohl das Wasser:Wege als auch das Natura Trail Projekt zielen darauf ab, auf Besonderheiten von naturnahen Lebensräumen und Schutzgebieten mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt aufmerksam zu machen und zu einem verantwortungsbewussten Freizeitverhalten anzuregen.