Brasilien: Gentechnik-Mücken außer Kontrolle
Nach aktuellen Forschungsergebnissen haben Freisetzungsversuche mit Gentechnik-Mücken der Firma Oxitec (Intrexon) in Brasilien dazu geführt, dass sich diese unkontrolliert in der Umwelt ausbreiten. Die Ägyptischen Tigermücken sind gentechnisch so verändert, dass ihre Nachkommen nicht lebensfähig sind. Nach ihrer Freisetzung sollten sich diese mit wildlebenden Mücken der selben Art paaren, die gefährliche Krankheiten wie Dengue-Fieber übertragen. Auf diese Weise sollte die natürliche Mückenpopulation dezimiert werden. Doch die Untersuchung zeigt, dass viele Nachkommen der Gentechnik-Mücken überlebt haben und sich weiter ausbreiten. In den betroffenen Regionen weisen 10 bis 60 Prozent der Mücken Teile des Erbgutes der freigesetzten Mücken auf, es breitete sich sogar in benachbarten Regionen aus. Die langfristigen Folgen derartiger Versuche wären nicht abschätzbar und unerwartete Auswirkungen könnten die Ökosysteme erheblich stören. Daher schlägt Testbiotech, ein unabhängiges Forschungsinstitut vor, neue Kriterien für die Sicherheitsbewertung von Gentechnik-Versuchen einzuführen.