Landwirtschaft in Verdacht: Massive Verluste bei Insekten

Seit längerem wird beobachtet, dass die Zahl der Insekten zurückgeht, doch systematische wissenschaftliche Untersuchungen gibt es bisher kaum. Ende Oktober erschien in der Wissenschaftszeitschrift Nature eine Auswertung von Insektenzählungen an 290 Standorten (150 im Grünland, 140 im Wald) in drei verschiedenen Regionen Deutschlands über zehn Jahre. Die Ergebnisse sind teils dramatisch. So ging die Zahl der Arten von 2008 bis 2017 um etwa ein Drittel zurück (34 Prozent im Grünland, 36 Prozent an Waldstandorten). An Grünlandstandorten nahm die Populationsdichte im Schnitt sogar um 78 Prozent ab. Wenig überraschend: Es sind vor allem seltene Arten vom Aussterben bedroht. Dabei spielt die lokale Landnutzung wenig Rolle, die Ursachen für die Verluste sind vielmehr großräumig und im Grünland ist die Landwirtschaft der wesentliche Treiber.