Auf einen Blick: EU, Europa und die ganze Welt

Stopp für Schiefergas

Die Regierung in Großbritannien (UK) hat Anfang November ein Moratorium für die Förderung von Schiefergas durch hydraulischen Aufbruch – kurz „Fracking“ – in England beschlossen. Die Entscheidung fiel nach einem Bericht der „Oil and Gas Authority“, der zum Schluss kommt, dass eine verlässliche Voraussage der Erdbebenwahrscheinlichkeit in Folge des Fracking nicht möglich sei. Im Sommer waren die Arbeiten an der einzigen Fracking-Bohrung in Großbritannien nach einem Mikroerdbeben eingestellt worden. Umweltschützer feiern das Moratorium als Erfolg. Es gibt aber auch Stimmen, die dahinter nur Wahlkampftaktik vermuten, mit der die Tories bei der kommenden Parlamentswahl Stimmen der mehrheitlich gegen Fracking eingestellten Bevölkerung gewinnen wollen. 

Bio-Weine aus 
Bordeaux

Der Klimawandel und die wachsende Skepsis gegenüber Pflanzenschutzmitteln führen zu einer Veränderung im Weinbau in Bordeaux. 
Die Zukunft gehört den Sorten, die mit weniger Regen und höheren Temperaturen zurechtkommen. Sie brauchen aber auch weniger Pflanzenschutzmittel. Die Folge: Eine wachsende Zahl von Weingütern produziert nach biologischen Kriterien, ohne die hohen Qualitätsansprüche an die Weine aufzugeben, wie das Nachrichtenportal Euractiv berichtet.

Auf der langen Bank

Die ICAO, die UNO-Organisation für Zivilluftfahrt, tagt alle drei Jahre, zuletzt wieder Anfang Oktober 2019. Ihr erstes Ziel ist weiterhin das „sichere und geordnete Wachstum des weltweiten Flugverkehrs“; Ziele in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz sucht man in ihrem Statut vergebens. Es ist daher nur folgerichtig, dass sich die ICAO bemüht, jeden Versuch der Beschränkung oder Besteuerung des Flugverkehrs abzuwehren. So beschloss die Generalversammlung, dass es keine Mechanismen zur Emissionsbeschränkung außer das von der ICAO eingerichtete System der CO2-Kompensation (CORSIA) geben solle, ein System, das von Umwelt-NGOs als wirkungslos kritisiert wird. Insbesondere die Delegierten der EU-Staaten wurden nun von NGOs kritisiert, weil sie keinen Vorbehalt gegen diesen Beschluss vorbrachten. Die Resolution erschwert die Einbeziehung der Luftfahrt in den EU Emissionshandel, der eher geeignet ist, die Emissionen des Flugverkehrs zu verringern.

Beschränkung von Mikroplastik

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) arbeitet derzeit an einem Vorschlag für eine Beschränkung von Mikroplastik. Dabei geht es um winzige Kunststoffteilchen, die Produkten absichtlich zugesetzt werden, wie etwa in Kosmetika oder Waschmitteln. Die größte Menge stammt aus dem Einsatz von Düngemitteln zur kontrollierten Nährstoffabgabe. Mikroplastik ist sehr schlecht abbaubar und findet sich mittlerweile praktisch überall in der Umwelt. Die ECHA geht davon aus, dass der Beschränkungsvorschlag bei Verabschiedung in seiner jetzigen Form die Belastung der Umwelt mit Mikrokunststoffen über einen Zeitraum von 20 Jahren um etwa 400 000 Tonnen verringern kann.