Atmosphäre: Das WUM-ometer

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Wohnzimmermotoren:

Der VW-Abgas-Skandal, so der Tenor Vieler hierzulande, sei nur durch „gewisse Kreise in den USA“ groß aufgeblasen worden. Jetzt aber ist amtsbekannt: Alle Diesel-Pkw-Hersteller dürfen weiterhin völlig legal ihren Katalysator per Software abschalten und Grenzwerte ignorieren, wenn die Außentemperatur unter 20°C fällt. Ansonsten ist „die Sicherheit des Motors“ nicht gewährleistet! Skandal ist da eher, wenn EU-Vorschriften nur bei Wohnzimmertemperaturen gelten. FG

Müllpost:

890.000 Privathaushalte gibt es in Wien. Bis zu 100 Kilo in den Müll wanderndes Werbematerial erhält ein Wiener Haushalt durchschnittlich über Post- und Türzustellung pro Jahr. Tonnenschwerer Tipp: Werbematerial abbestellen.

Winterschani.

Die Gastronomen, besonders die „armen“ Kaffeesieder der Wiener Innenstadt, die sonst die hohen Lokalkosten für den teuren Kaffee verantwortlich machen, heizen jetzt doppelt ein – im Lokal und auf der Straße. Denn der Schani darf jetzt auch im Winter den „Garten“ raustragen. Geld spielt also keine Rolle – die Umwelt auch nicht. Aber die lässt das auch im Winter nicht kalt und rächt sich mit dem Klimawandel.

Klärendes Projekt:

Kläranlangen gehören zu den großen Stromfressern. Ein EU-Projekt der TU Wien soll zeigen, wie aus Abwasser Strom gewonnen werden kann. Das Energiepotenzial beträgt 87,5 GWh pro Jahr oder 10 Großkraftwerke.

Vorfreude:

Weil Lkw-Hersteller Preisabsprachen getroffen und ihre Lkw-Käufer um durchschnittlich 10.000 Euro pro Lkw über den Tisch gezogen haben, wollen sich die Frächter das jetzt zurückholen. Konsumenten sind jetzt schon in Vorfreude, weil diese Branche bekanntlich einfach alles, z.B. die Mautkosten, direkt an den Endverbraucher weitergibt. FG

Bahn frei für bahnfrei?

In Schweden ging Ende Juni die weltweit erste, zwei Kilometer lange Teststrecke einer leitungsgebundenen „Lkw-Strom-Autobahn“ auf der E16 (Elväg E16) bei Sandviken in Betrieb. An Bord des Projektes sind die Auto- und Elektroindustrie, z.B. Siemens und Scania. Ziel: CO2-freier Lkw-Güterverkehr. Das Ergebnis, fast schon pervers: noch mehr Gütertransport auf der Straße statt Nutzung der viel umweltfreundlicheren, schon vorhandenen CO2-freien E-Mobilität auf der Schiene und Bahnausbau. Innovativ, aber nicht geeignet zur Nachahmung zu Hause. Naja, beim Wegputzen der überreifen Bananen könnte einem dann doch noch warm werden.