Donau: Mehr Plastikmüll als Jungfische
Wissenschaftlern der Universität Wien gingen bei Messungen zwischen 2010 und 2012 an der Donau östlich der Hauptstadt neben den erwarteten Fischlarven überraschend auch jede Menge Kunststoffe mit einem erfassten Durchmesser von 0,5 Millimetern bis 5 Zentimetern ins Netz. Vorsichtige Hochrechnungen ergaben, dass so täglich etwa 4,2 Tonnen Plastik ins Schwarze Meer fließen. Zusätzlich bemerkenswert: Fast 80 Prozent des erfassten Plastiks war industrieller Rohstoff. Dessen Herkunft blieb vorerst unklar, bis Recherchen der Zeitung „Die Presse“ schließlich zum Borealis-Konzern in Schwechat führten. Dort bestätigte man erst daraufhin ein langjähriges Problem mit dem Kanalsystem und räumte auch einen Störfall im Jahr 2010 ein, bei dem während eines Starkregens bis zu 200 Kilogramm Plastikteilchen freigesetzt wurden. Umweltminister Andrä Rupprechter leitete eine Sonderuntersuchung ein. Erste Ergebnisse werden im Sommer erwartet.