Zwischen 1990 und 2020 verursachte das reichste Prozent der Weltbevölkerung allein rund ein Fünftel aller Treibhausgas-Emissionen. Eine erstaunliche „Leistung“ für diesen vergleichsweise kleinen Personenkreis. Zwei Drittel aller Emissionen entfallen auf die reichsten zehn Prozent. Zu diesen gehören übrigens die reichsten 40 Prozent Österreichs. Die Wohlhabenden und Mächtigen dieser Welt haben offenkundig kein Interesse am Klimaschutz, weil sie selbst am meisten einsparen müssten. HH
Tempo 100 – Landesregierung verschafft ihren Autofahrer:innen Luft
Am Karfreitag hat der steirische Landeshauptmann sein Land von der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 km/h auf der Pyhrn- und Südautobahn „befreit“ (Wortlaut des Landesvaters Mario Kunasek). Die strengeren Grenzwerte, die aufgrund von EU-Vorgaben ab 2030 gelten und auf die sich die Verantwortlichen eigentlich schon jetzt vorbereiten müssten, wären ohnehin selbst mit dem „Lufthunderter“ nicht erreichbar. „Befreiung nach Kunasek-Art“ heißt erst mal kräftig Gas geben, spätestens 2030 kommt die Vollbremsung. FG
EU lässt Green Deal in Rauch aufgehen
Nach Protesten von Landwirt:innen hat die Europäische Kommission mehrere Umweltvorschriften zurückgenommen, darunter sechs der neun subventionsgebundenen Umweltbedingungen. Den EU-Landwirtschaftsminister:innen war selbst das zu wenig. Sie drängten auf weitere Änderungen – mit Erfolg. Nun plant die Kommission die letzten Verbindungen zwischen EU-Agrarsubventionen und dem Green Deal zu kappen. Eine Anpassung der Landwirtschaft an Klima- und Umweltgesetze scheint wohl nicht mehr nötig. SI
VW und der Dieselskandal
Nach dreieinhalb Jahren Verhandlungsdauer ging der Prozess gegen vier VW-Manager und -Techniker zu Ende. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Wolfsburg verhängte mehrjährige Haft- und Bewährungsstrafen. Ex-VW-Boss Martin Winterkorn hingegen schafft es seit 2020 mithilfe von ärztlichen Attesten, als prozessunfähig zu gelten. Über die zig Millionen Autos, die wegen „gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs“ aus dem Verkehr hätten gezogen werden müssen, redet ohnehin niemand mehr. FG
Dosenpfand will erkannt werden
Seit dem 1. Jänner 2025 gibt es in Österreich ein Einwegpfand auf Plastikflaschen und Dosen. In den ersten drei Monaten wurden bereits 36 Millionen Gebinde zurückgegeben. Wie hoch der sogenannte „Pfandschlupf“ – also die Menge an Flaschen und Dosen, für die Pfand bezahlt wurde, die aber nie zurückgegeben wurden – sein wird, ist noch unklar. Jedenfalls wissen zu viele Konsument:innen nicht, wie man Pfandflaschen erkennt. LW