Flächenverbrauch und Flächensparen: Bodenschutzstrategie

Alle sprechen vom Flächenverbrauch und Flächensparen, doch die Verteilungsfrage wird dabei oftmals ausgeklammert. Erstaunlich naiv wird aktuell die Problematik des Flächenverbrauchs diskutiert. Unstrittig ist, dass mit der Ressource Boden aus ökologischer Sicht sparsam umgegangen werden muss. Das gängige Rezept für die Reduktion des Flächenverbrauchs über eine Begrenzung der Neuausweisung von Bau- und Verkehrsflächen durch die Raumordnung ist einfach. Einfach und gleichzeitig zu wenig, weil die ökonomischen und sozialen Folgen einer Verknappung des Flächenangebotes dabei ausgeblendet werden. Ökonomisch sind steigende und für viele nicht mehr leistbare Baulandpreise die Folge. Darüber dürfen sich alle Baulandbesitzer:innen freuen, das sind die großen Gewinner:innen. Verlierer:innen sind alle, die Bauland brauchen, sei es für Wohnen oder betriebliche Zwecke.

Leodolter_basta_ekz_original_mitte.jpg

Ganzheitliche Bodenpolitik braucht also mehr als ein begrenztes Flächenangebot. Es fehlt die Strategie für die sozial und wirtschaftlich vernünftige Verteilung des in Zukunft begrenzten Baulandangebotes. Dazu muss auch der hoheitliche Zugriff auf ausgewiesenes Bauland, insbesondere auf ungenutztes oder unternutztes Bauland, möglich werden. Die Instrumente für notwendige Eingriffe in das Eigentum müssen entwickelt und rechtlich abgesichert werden. Das hat eine nachhaltige Bodenschutzstrategie zu leisten. Edgar Atzmannsdorfer / AK Salzburg