Atmosphäre

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Red Bull und ein halber Reaktor

Der Tod von Dietrich Mateschitz zieht die Aufmerksamkeit auf das von ihm vermarktete Produkt. 2021 wurden weltweit 9,8 Milliarden Red Bull-Dosen verkauft; das sind 108.000 Tonnen Aluminium. Für diese Menge an Primäraluminium benötigt man den Strom, den ein Reaktor des AKWs Mochovce in einem halben Jahr erzeugt. Recycliertes Alu senkt den Energie- und Rohstoffeinsatz – aber auch die Umweltvergiftung – dramatisch. Der Red Bull-Konzern gibt nicht bekannt, ob er dieses verwendet. Er füllt auch nichts in Mehrwegflaschen ab. HH

Gelbe Daseinsvorsorge supergrün

Die Post bringt allen was … und jetzt in Graz auch sogar gesunde Luft! Zwei elektrisch betriebene Lieferfahrzeuge von Mercedes filtern an der Fahrzeugfront den Feinstaub aus der Umgebungsluft und blasen am Heck die gereinigte Luft wieder aus. Nicht nur bei Fahrtwind, auch bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten und während des Ladevorgangs reinigt diese eierlegendende Wollmilchsau der Post auf vier Rädern die Umgebungsluft. Nachahmung dringend empfohlen! FG

E-Government mit viel Luft nach oben

Unsere Bundesregierung belohnt uns mit einem Klimabonus. Nur beim Überweisen auf unser Konto tut sie sich verdammt schwer. Über 1,2 Millionen Menschen haben stattdessen einen RSa-Brief zum Bezug von – nicht überall akzeptierten – Gutscheinen bekommen. Darunter nicht Wenige, die Steuererklärungen online abwickeln. Warum eine private Firma, und nicht das Finanzamt, das abwickelt, bleibt schleierhaft. FG

Tarifchaos an der E-Tankstelle

Die AK fordert schon lange mehr Transparenz im Tarifdschungel an der E-Tankstelle. In Zeiten hoher Inflation schlägt auch eine Fahrt mit einem E-Auto ganz schön zu Buche. Das musste ein Arbeitnehmer feststellen, der für seine Reise von Graz nach Bruck einen Elektro-Pkw auslieh. Beim Nachtanken bei der Energie Steiermark zahlte er dann 25 Euro im Voraus, erhielt aber nur 0,22 kWh Strom. Für eine kWh hätte er also stolze 113 Euro bezahlt. Geschockt meinte der Grazer danach: Nächstes Mal nehm‘ ich wieder den Zug. EL

Wiener Linien reagieren auf die aktuelle Energiekrise

Die Wiener Linien möchten rund ein Zehntel des jährlichen Energiebedarfs vermeiden. So senkt das Unternehmen die Temperatur in U- und Straßenbahnen um zwei Grad. Weiters werden Stationsbeleuchtung und Lüftungsanlagen optimiert, Zeitschalter in Betriebsgebäuden und LED-Beleuchtung in Stationen und Fahrzeugen installiert. Diese Maßnahmen sollen den Verbrauch um rund elf Gigawattstunden (GWh) pro Jahr senken. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 3.000 Vier-Personen Haushalten. KH