Kommentar: Kombiniertes Versagen bei der Energieversorgung
Jahrelang meinten marktgläubige Umweltschützer:innen, dass höhere Preise für Gas und Öl unweigerlich zur Energiewende führen würden. Doch es kam anders: Aktuell wird eher über Flüssiggas, Kohlestrom und die Laufzeitverlängerung von AKW nachgedacht. Die Erdölmultis machen – bevor ihnen konsequenter Klimaschutz die Geschäftsgrundlage entzieht – noch einmal richtig Kasse. Auch Wasserkraft aus längst abbezahlten Donaukraftwerken wurde empfindlich teuer; detto Windenergie oder Brennholz. Das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage verkommt zur zynischen Farce, da wir ja unsere Nachfrage nach einer geheizten Wohnung nicht beliebig steuern können.
Doch Marktmechanismen sind keine Naturgesetze. Österreich wurde auch nicht gezwungen, die Staatsunternehmen OMV und Verbund teilweise zu privatisieren. Politik und Wirtschaft hätten jahrzehntelang Zeit gehabt, den heimischen Energieverbrauch drastisch zu senken und mittels Erneuerbarer Energie abzudecken. In Westösterreich gibt es zwar hunderte Liftstützen, aber kein einziges Windrad! Immer noch sind zwei Drittel unserer konsumierten Energie klimaschädlich und fossil. Die schmerzhafte Lektion lautet: Billige Energie im Überfluss wird es nie wieder geben.