Kommentar: Die Motorsense als Symbol
Die Energiepreise gehen durch die Decke, und ein paar hundert Kilometer weiter tobt ein verrückter Krieg. Da kann es lächerlich wirken, wenn ich hier über meine Abneigung gegen ein Gartengerät schreibe. Die Rede ist von der sogenannten „Motorsense“. Ich will aber zeigen, dass dieses abscheuliche Gerät ein Symbol für ein tieferes Problem ist.
Bei der typischen Motorsense rotiert ein Nylonfaden, angetrieben von einem Benzinmotor, und zerschlägt alles, was ihm in den Weg kommt. Der mopedgleiche Abgasgestank wird nur vom ohrenbetäubenden Lärm übertroffen.
Haben Sie einmal jemandem zugesehen, die eine echte Sense zu bedienen weiß? Das ist ein fast beglückender Anblick – wie so oft, wenn wir jemanden beobachten, der sein Handwerk versteht. Die Motorsense ist dagegen ein Symbol roher Zerstörung. Noch dazu braucht sie dafür fossile Brennstoffe und verursacht Gestank und Lärm, während die Arbeit mit der feinen Klinge nur etwas Körperkraft und einiges Geschick benötigt.
In unserer Gesellschaft wird die Verwendung von Motoren an Stelle der körperlichen Betätigung oft als Fortschritt hingestellt. Aber der Klimaschutz profitiert davon, wenn wir wieder mehr mit den Händen tun. Verbannt die Motorsense!