Leben

Frühjahrsputz: Megasauber mit Mikrofaser

Allergisch aufs Putzen zu sein ist nicht nur eine gute Ausrede um weniger zu putzen, sondern leider immer öfter auch eine Tatsache. Denn Haushaltschemikalien können allergische Reaktionen auslösen. Insgesamt sind über 2.500 einzelne Chemikalien als Duftstoffe im Einsatz, und auch Putzmittel enthalten Duftstoffe. Von dem Wenigen, das über ihre Wirkungen bekannt ist, ist vieles besorgniserregend. So reichern sich etwa Moschusdüfte im Fettgewebe an und bauen sich kaum ab. Gleichzeitig stehen sie im Verdacht, hormonelle Eigenschaften und andere schädliche Wirkungen zu besitzen. Um Gesundheit und Umwelt zu schonen, ist es wichtig, ökologische Reinigungsmittel zu verwenden und möglichst niedrig zu dosieren oder - soweit möglich – ohne Chemikalien zu putzen.

In vielen Fällen ist zum Putzen gar kein Reinigungsmittel notwendig. Für die Reinigung glatter Oberflächen eignen sich Mikrofaser- und ähnliche Kunststofftücher durch die spezielle Beschaffenheit ihrer Fasern besonders gut. Mit etwas Wasser befeuchtet, sind diese Tücher ideal für den Frühjahrsputz. Fenster, Armaturen, Fliesen und Spiegel glänzen damit wieder wie neu – und das rasch, ohne Chemieeinsatz und mit wenig Kraftaufwand. Telefonen, Tastaturen und anderen elektrischen Geräten muss ebenfalls nicht mit Reinigungsmitteln zu Leibe gerückt werden. Hier sind glatte Mikrofaser- bzw. Kunststofftücher die beste Wahl, weil sie zusätzlich zur Reinigung auch antistatisch wirken.

Mikrofasertücher sind allerdings für raue oder offenporige Oberflächen wie z. B. geölte Möbel, Plexiglas und andere leicht zerkratzbare Kunststoffoberflächen nicht geeignet, da sie diese empfindlichen Oberflächen durch ihre mechanische Wirkung auf Dauer aufrauen. 

Natürliche Mittel

Wasserflecken und leichte Kalkablagerungen lassen sich mit trockenen Mikrofasertüchern gut entfernen. Gegen starke Kalkablagerungen hilft ein saurer Reiniger, 
z. B. auf Essig- oder Zitronensäurebasis. Auch bei diesen natürlichen Reinigungsmitteln gilt: nicht überdosieren, meist reicht eine geringe Menge.

Für empfindliche Oberflächen wie zum Beispiel Kunststoffbadewannen sind weiche Schwämme und ein milder Allzweck- oder Neutralreiniger am besten geeignet.

Antibakterielle Mittel unnötig

Mikroorganismen sind überall vorhanden, können nicht vollständig entfernt werden und sind für das menschliche Abwehrsystem wichtig. Außerdem ist die Wohnung kein Operationssaal, deshalb ist das Verwenden antibakterieller Reinigungsmittel weder notwendig noch sinnvoll. Diese Mittel belasten Umwelt und Gesundheit unnötig und sie schwächen das Immunsys­tem. Kleine Kinder und empfindliche Personen sind besonders gefährdet. Erkennbar sind antibakterielle Reinigungsmittel an Bezeichnungen wie „desinfizierend“, „bakterizid“, „biozid“, „antibakteriell“ oder „mit Aktivchlor“.

Fenster

Für blitzsaubere, klare, glänzende Fenster reichen ein befeuchtetes Mikrofasertuch und ein Gummiabzieher. Sind die Fenster besonders stark verschmutzt hilft es, einen Spritzer Geschirrspülmittel ins warme Putzwasser zu geben oder ein Reinigungsmittel selbst herzustellen: Eine Sprühflasche zu ca. drei Viertel mit Wasser füllen, den Rest mit Haushaltsessig auffüllen, einen Spritzer Geschirrspülmittel beigeben. 

Fußböden

Staubsauger und pures Wasser reichen. Für glatte Beläge wie Laminat, Linoleum und Parkett reicht im Normalfall das Staubsaugen. Klebrige Verschmutzungen sind mit einem nebelfeuchten Mopp und reinem Wasser gut zu beseitigen. Nebelfeucht bedeutet, dass der Mopp mit einer Presse gut ausgewrungen wird. Bei stärkeren Verschmutzungen helfen Allzweck- bzw. Neutralreiniger. Bei geölten oder gewachsten Holzböden sollte kein Mikrofasermopp zum Einsatz kommen, da die Holz­oberfläche mit der Zeit beschädigt wird. Am bequemsten ist die Reinigung mit einem Bodenreinigungssystem, dazu gehören ein Mopp mit Halterung und ein Kübel mit einer Presse. Wichtig ist dabei die richtige Länge der Teleskopstange - sie sollte bis an die Nasenspitze reichen, damit das Reinigen leicht von der Hand geht.

Stiller Ort

Beckensteine und ähnliche Duftspender, die in die Klomuschel gehängt werden, haben kaum reinigende Wirkung. Sie überdecken vor allem Gerüche und belasten dabei die Schleimhäute. Das Verwenden von Raumsprays belastet ebenfalls die Gesundheit. Lüften oder das Abbrennen eines Streichholzes vertreibt lästige Gerüche. Klobesen und ein Schuss Essig sorgen für ein sauberes WC -  die sparsamste Methode zum Entfernen von Kalk- und Urinstein. 

Dosierung

In jedem Fall ist niedriges Dosieren wichtig, denn Überdosierung belastet die Gesundheit und das Abwasser bzw. die Kläranlagen unnötig und kostet Geld. Auch ökologische Reinigungsmittel niedrig dosieren! Außerdem: „Sauberer als sauber wird’s nicht!“